/ 10 pages
Amtsblatt 1970 Nr. 12 - Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck
Search


AMTSEJBLATT

DER LAIM D E5 HAU PTSTADT INNSBRUCK

Nmmnt't i;>

.(.', J ,iIii(|;hki

Engere kulturelle Kontakte mit Augsburg

Im Interesse einer Intensivierung
der gegenseitigen Verbundenheit
unter den Städten Augsburg und
Innsbruck hat der gemeinderätli-
che Kulturausschuß der Stadt
Innsbruck auf Einladung des Augs¬
burger Oberbürgermeisters Wolf¬
gang Pepper am 27. Oktober einer
Einladung nach Augsburg Folge
geleistet. Die Innsbrucker Delega¬
tion, die unter Führung des Aus¬
schußvorsitzenden, Stadtrat Dir.
Haidl, und der stellvertretenden
Vorsitzenden, Frau Gemeinderat
Kaiser, stand, wurde unmittelbar
nach ihrem Eintreffen in Augsburg
von Bürgermeister Dr. Ludwig
Kotter im historischen Rathaus
herzlich willkommengeheißen.
Stadtrat Dir. Haidl erinnerte dabei
an den Besuch des Augsburger
Kulturausschusses in Innsbruck an¬
laßlich der Maximilianausstellung
im Zeughaus. Damals seien die
historischen Verbindungen der bei¬
den Städte erneut ins Bewußtsein
getreten, was Anlaß für weitere
Bemühungen um engere Kontakte
vor allem auf kulturellem Gebiet
war. Er erinnerte an die 1913 er¬
folgte Inbetriebnahme der Mitten¬
waldbahn, die ergänzend zu der
schon seit der Römerzeit beste¬
henden Straßenverbindung ein Bei¬
trag unseres Jahrhunderts dazu
war, um den Augsburger Raum
auch für Tirol zu erschließen. Bür¬
germeister Dr. Kotter, der auch
die Grüße des Augsburger Ober¬
bürgermeisters entbot, wies in sei¬
nen Begrüßungsworten besonders
darauf hui, daß sich die Stadt
Augsburg den Gegenwartsver¬
pflichtungen nicht entziehen wolle,
die sich aus der großen kulturellen
Tradition dieses Gemeinwesens
ergeben. In clor Wohlstandsgesell¬
schaft unserer Tage gelte es erst
recht, für die Kultur etwas zu tun
unci die kulturelle Betreuung, aber

auch die moderne Kunstpflege ge¬
höre ganz wesentlich zur Daseins¬
fürsorge gegenüber der Bevölke¬
rung. Man könne nicht nur von dem
zehren, was die Vorfahren geschaf¬
fen haben, sondern müsse auch die
Verpflichtungen erkennen, die sich
daraus für Gegenwart und Zukunft
ergeben.

Wie ernst die Augsburger Stadt¬
führung, aber auch private Initia¬
tive diese Zielsetzungen nimmt,
wurde für die Innsbrucker Delega¬
tion in einem umfangreichen Be¬
sichtigungsprogramm deutlich, in
dessen Rahmen die Informationen
durchwegs aus erster Hand, näm¬
lich von den zuständigen Fachleu¬
ten, gegeben wurden. Das überaus
reiche Erbe der Tradition, die un¬
ter anderem eine mehr als 400-
jährige römische Epoche umfaßt,
wird sorgfältig und liebevoll ge¬
pflegt, was nicht nur daraus er¬
sichtlich wird, daß die Stadt Augs¬

burg allein vier Museen unterhält,
sondern auch in der Wiederinstand¬
setzung bzw. der Instandhaltung
der zahlreichen historischen Ge¬
bäude seinen Ausdruck findet.
Noch immer ist der Reichtum ver¬
gangener Jahrhunderte nicht voll
erschlossen. Die Innsbrucker Dele¬
gation wurde beispielsweise auch
Zeuge groß angelegter archäologi¬
scher Grabungen im Augsburger
Dom, wo derzeit gewissermaßen
von Stunde zu Stunde neue Über¬
raschungen ans Tageslicht beför¬
dert werden. Bereichern diese
Schätze, soweit sie nicht an Ott
und Stelle verbleiben, die kostbare
Sammlung im Römischen Museum,
so ist die Deutsche Barockgalerie
im Schaezler-Palais Beispiel eines
großartigen Mäzenatentums unse¬
rer Tage. Daß Augsburg über die
erste Barockgalerie im deutschen
Raum verfügt, verdankt es der
Großzügigkeit des Barons von

Als erste Anlage ihrer Art in Österreich erhielt Innsbruck ein neues Auto-Prützentrum, das
am 13. November in der Kirschentalgasse eröffnet wurde. Die Anlage bietet dem Kraftfahrer
unabhängig von der Marke und Type seines Wagens Gelegenheit, durch einen Volltest die
Funktionsfähigkeit seines Fahrzeuges prüfen zu lassen. An Hand des Prüfberichtes kann der
Kunde bei seiner Autofirma je nach Dringlichkeit die aufgezeigten Mängel reparieren lassen.