/ 14 pages
Amtsblatt 1971 Nr. 01 - Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck
Search


tagten Mitbürgern widmen muß,
sind vielfältig. Ein sicher erfreuli¬
cher Faktor liegt darin, daß die
medizinische Wissenschaft die Le¬
benserwartung wesentlich erhöht
hat. Andererseits vollzieht sich eine
Umgestaltung des Familienverban¬
des, besonders im städtischen Be¬
reich. Der alte Mensch ist mehr
oder weniger auf sich allein ge¬
stellt. Die Desintegration der Fami¬
lie, gleichlaufend mit einer wach¬
senden Berufstätigkeit der Frau,
ist zweifellos auch einer der Haupt¬
gründe für die wachsende Zahl
jener Kinder, die in Pflege genom¬
men werden müssen, für die zu¬
nehmende Inanspruchnahme der
Erziehungshilfe oder Fürsorgeer¬
ziehung und für das Anwachsen
der Jugendkriminalität. In der Be¬
hindertenhilfe werden erfreulicher¬
weise in zunehmendem Maße neue
Methoden und Initiativen wirksam,
wie man von Geburt an oder durch
einen späteren Unfall Behinderten
helfen kann, sich wieder in den
Arbeitsprozeß einzugliedern oder
das Leben im Rahmen der Mög¬
lichkeiten auf andere Weise sinn¬
voll zu gestalten.

Im Einklang mit der aufgezeigten
Akzentverlagerung stehen jene
Bauobjekte der Stadtgemeinde, die

Der Gemeinderat der Landes¬
hauptstadt Innsbruck versammelte
sich am 3. Dezember 1970 unter
dem Vorsitz von Bgm. Dr. Lugger
zu einer ordentlichen Sitzung.

Nach der Begrüßung sprach der
Bürgermeister StR Ing. Fritz zum
60. und StR Dr. Knoll zum 50. Ge¬
burtstag herzliche Glückwünsche
aus.

Im Anschluß daran wurden von
mehreren Mitgliedern des Gemein¬
derates verschiedene Anfragen und
Anträge eingebracht, die der ge¬
schäftsordnungsmäßigen Behand¬
lung zugeführt wurden. Nach Be¬
antwortung einiger Anfragen der
letzten Sitzung trat der Bürgermei¬
ster in die Tagesordnung ein.

Über Antrag des Stadtsenates wur¬
den die Änderungsvorschläge zu
der vom Gemeinderat am 27. 3.
1969 beschlossenen Friedhofsge¬
bührenordnung angenommen. Im
Rahmen dieser Änderung wird vor
allem eine bisher mitunter aufge-

bereits in den letzten Jahren fer¬
tiggestellt wurden oder in Planung
bzw. Ausführung sind, um den Er¬
fordernissen der Wohlfahrtspflege
Rechnung tragen zu können. Ne¬
ben dem Innsbrucker Wohnheim
für betagte Mitbürger in der Dürer¬
straße ist dabei vor allem der Neu¬
bau des Heimes für betagte Mit¬
bürger in Hötting zu erwähnen, der
bereits weit gediehen ist und vor¬
aussichtliche Kosten von 31 Millio¬
nen Schilling erfordern wird. Mit
voraussichtlichen Kosten von 13,5
Millionen Schilling soll ein Erwei¬
terungsbau des Altersheimes Sag¬
gen durchgeführt werden. Dem
Verein „Lebenshilfe für das ent-
wicklurigsbehinderte Kind" wurde
ein den Erfordernissen entspre¬
chender Neubau in Pradl mit
einem Aufwand von 17,3 Millionen
Schilling zur Verfügung gestellt.
Um voraussichtliche Kosten von
6,5 Millionen Schilling soll ein neu¬
es Müttererholungsheim in Westen¬
dorf errichtet werden. Schließlich
soll auch eine Wohnanlage für
alleinstehende Personen, die in
der Sebastian-Scheel-Straße ge¬
plant ist, dazu beitragen, durch
Garconnieren für alleinstehende
Personen Hilfen und Möglichkei¬
ten auch für die Wohnerfordernisse
betagter Mitbürger zu bieten.

tretene Härte beseitigt, die darin
bestand, daß bei Neuvorschreibung
der Benützungsgebühr für eine
Grabstätte jeweils für weitere 10
Jahre die Bezahlung der Benüt¬
zungsgebühr vorgeschrieben wur¬
de. In Zukunft soll, wenn zum Zeit¬
punkt der Neuvorschreibung der
bereits bezahlte Benützungszeit¬
raum noch nicht verstrichen ist, die
Grabbenützungs- und Friedhofbe¬
nützungsgebühr nur anteilmäßig
für jenen Zeitraum vorgeschrieben
werden, der für die Wahrung der
gesetzlichen Ruhefrist noch not¬
wendig ist.

Weiters wurde gemäß Antrag des
Stadtsenates beschlossen, daß die
Stadtgemeinde Innsbruck für das
GIS-SKI-DERBY (FIS-B-Rennen)
wie im Vorjahr eine Ausfallshaftung
bis S 50.000.- übernimmt.

Der Gemeinderat stimmte der Ver¬
längerung der Laufzeit des Über¬
brückungskredites von 1,376.250.-
Schilling s. A. bis 30. 11. 71 und der
entspr. Verlängerung der Ausfalls¬

bürgschaft für den Kredit zu, der
von der Gemeinn. Hauptgenossen¬
schaft des Siedlerbundes von der
Sparkasse der Stadt Innsbruck zur
vorübergehenden Abdeckung der
Eigenmittel für den III. Bauabschnitt
des von der Stadtgemeinde zu be¬
siedelnden Bauvorhabens Bach-
lechnerstraße aufgenommen wurde
und für den die Stadtgemeinde mit
Gemeinderatsbeschluß vom 29. 1.
1970 die mit 31. 1. 1971 befristete
Ausfallsbürgschaft übernommen hat.

Gemäß den Anträgen des Finanz¬
ausschusses wurden vom Gemein¬
derat folgende Kredite nachträg¬
lich genehmigt: S 71.000.- für VW-
Transporter für straßenpolizeiliche
Maßnahmen, S 1,499.900.- als In¬
vestitionsbeitrag an das Land für
gewerbliche Berufsschulneubauten,
S 533.800.- als Investitionsbeitrag
an das Land für kaufm. Berufsschul¬
neubauten, S 115.000.— für Erwei¬
terung der Stehplatztribüne des Ti¬
volistadions, S 113.000.- für Poro-
flexbelag und Adaptierungsarbeiten
des Sport- und Eislaufplatzes in der
Messehalle, S 100.000.- für Erhal¬
tung öffentlicher Verkehrsflächen
ohne Brücken, S 200.000.- für Ein¬
satz von Erdabbaugeräten im
Schotterwerk, S 950.000.- für Be¬
heizung in Wohn- und Verwaltungs¬
gebäuden, S 900.900.- als Beitrag
an das Land zum Betriebsabgang
von Landeskrankenanstalten,
S 130.000.- für Leistungen des
Fuhrparks (Gemeindestraßen- und
-wege), S 250.000.— für Leistungen
des Fuhrparkes (Straßenreinigung),
S 100.000.- für Streugut des Win¬
terdienstes, S 500.000.- für allge¬
meine Förderung der gewerblichen
Wirtschaft, S 94.500.- für Verle¬
gung und Einrichtung der Mutter¬
beratungsstelle Olympisches Dorf
und S 200.000.- für Aufwendungen
nach dem Tiroler Behindertenge¬
setz.

An Krediten wurden freigegeben:
S 1,000.000.- für Hauptschule Sag¬
gen und Reichenau und 3,000.000.-
für Heim für betagte Mitbürger :n
Hötting.

Nachstehenden Vereinen und In¬
stitutionen wurden Subventionen
gewährt: S 30.000.- der Alpin¬
schule Innsbruck für die Anschaf¬
fung neuer Bekleidung, S 50.000.—
dem ESV Innsbruck, Sektion Se¬
gelfliegen, zur Anschaffung eines
Motorflugzeuges, S 50.000.- dem
Innsbrucker Motorflieger-Club zur
Anschaffung eines Motorflugzeu¬
ges, S 50.000.- dem innsbrucker

Aus dem Gemeinderat

3