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Amtsblatt 1971 Nr. 05 - Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck
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Parteien und Standesvertretungen
hat Maier nie das größere Ganze
aus den Augen verloren. Den
Kampf unter den Sozialpartnern
hat Maier entschieden abge¬
lehnt, sein Bemühen galt dem ge¬
rechten Ausgleich, in dem er die
Anliegen auch der Arbeitnehmer
am besten gesichert wußte.

Es ist ein reiches, ein nicht immer
gebührend bedanktes Leben, das
Maier in den Dienst seiner Ideale
gestellt und der Sorge um den Mit¬
menschen gewidmet hat. In seiner
Lebenserfahrung wurde er vielen,
war es auch uns immer wieder Be¬
rater und wohlmeinender Freund.
Im Gemeinderat und Stadtsenat der
Landeshauptstadt oder wo immer
Maier mitverantwortlich zeichnete,
hatte sein Wort Gewicht. Sein Ver¬
mächtnis an uns heißt: Im demo¬
kratischen Leben unserer Stadt,
unseres Landes auch in Zukunft
die Grundsätze hochhalten, Tole¬
ranz üben und die Gegensätze ab¬
bauen, um uns als Menschen zu
begegnen und zu finden.

Wir wollen uns dieses Bild unseres
verehrten Verstorbenen bewahren.
Es ist das, was wir an ihm so
schätzen gelernt haben und was
uns ihm für immer verbindet.

In herzlicher Anteilnahme neigen
wir uns vor dem Schmerz seiner
trauernden Angehörigen, denen ein
hartes Los den Gatten und Vater
allzufrüh entrissen hat, ohne ihm
den wohlverdienten Lebensabend
zu gönnen. Daß Vizebürgermeister
Maier seinen Weg gehen und im
Interesse der Allgemeinheit wirken
konnte, forderte auch seiner Fami¬
lie Opfer ab, die ihr nur dort ge¬
lohnt werden können, wo unser
verehrter Freund und Mitarbeiter
nun ausruht von seinen Mühen.
Möge ihm reicher Lohn werden,
möge er Erfüllung finden nach sei¬
nem an Einsatz und Treue reichen
Leben. Das schenke ihm der Herr¬
gott." Für die Tiroler Arbeiterkam¬
mer schlössen sich Vizepräsident
Karl Gruber, für die Fraktion Christ¬
licher Gewerkschafter 1. Landes¬
hauptmann-Stellvertreter Prof. Dr.
Fritz Prior und für die Partnerstadt
Freiburg im Breisgau 1. Bürger¬
meister Dr. Gerhard Graf, der die
besonderen Verdienste Maiers um
die Pflege der Städtepartnerschaft
würdigte und einen Kranz der Stadt
Freiburg überbrachte, mit Worten
des Gedenkens an.

An der Spitze des Trauerkondukts,
den Propst Dr. Heinz Huber führte,

erwies mit Bürgermeister Dr. Lug¬
ger auch Landeshauptmann Ök. Rat
Eduard Wallnöfer dem Toten die
letzte Ehre. Ihm folgten der Präsi¬
dent des Oberiandesgerichtes Inns¬
bruck, Bundesminister a. D. Dr.
Franz Hetzenauer, der Prälat des
Stiftes Wilten Abt Alois Stöger, Mit¬
glieder derTiroler Landesregierung
und Abgeordnete zum Tiroler Land¬
tag, die Mitglieder des Innsbrucker
Stadtsenates mit dem 2. Bürger¬
meister-Steilvertreter Dir. Ferdi¬
nand Obenfeldner, Magistratsdirek¬
tor Obersenatsrat Dr. Walter Her¬
bert mit der Beamtenschaft der
Innsbrucker Stadtverwaltung und

Der Gemeinderat der Landeshaupt¬
stadt Innsbruck trat am 15. April
1971 unter dem Vorsitz von Bürger¬
meister Dr. Lugger zu einerSitzung
zusammen.

Nach Eröffnung der Sitzung sprach
der Bürgermeister Stadtrat Franz
Gastl zur Vollendung des 50. Le¬
bensjahres die besten Glückwün¬
sche aus. Weiters beglückwünschte
der Bürgermeister Stadtrat Haidl,
der mit dem Ehrenzeichen des Lan¬
des Tirol ausgezeichnet wurde, und
Frau Gemeinderat Sonja Oberham¬
mer, der vom Bundespräsidenten
das Goldene Ehrenzeichen für Ver¬
dienste um die Republik Österreich
verliehen wurde. Stehend hörten
die Mitglieder des Gemeinderates
und anwesenden Vertreter der Be¬
amtenschaft dann Worte des Ge¬
denkens, die der Bürgermeister für
den am 2. April gestorbenen I.Bür¬
germeister-Stellvertreter Dir. Hans
Maier und den am 9. April gestor¬
benen Alt-Gemeinderat Anton
Köchler sprach.

Nach Entgegennahme einer Reihe
von Anfragen und Anträgen, die
von mehreren Mitgliedern des Ge¬
meinderates gestellt und der ge¬
schäftsordnungsmäßigen Behand¬
lung zugeführt wurden, beantwor¬
tete der Bürgermeister die in der
letzten Sitzung eingebrachten An¬
fragen.

Nach der Anfragebeantwortung be¬
grüßte Bürgermeister Dr. Lugger
den zur Wahl des 1. Bürgermeister-
Stellvertreters inzwischen einge¬
troffenen Landeshauptmann-Stell¬
vertreter Prof. Dr. Prior im Kreise
des Innsbrucker Gemeinderates
und schlug gemäß § 60 b IWO für
das Amt des 1. Bürgermeister-Stell-

deren Unternehmungen sowie eine
Reihe weiterer Abordnungen der
Kammern und Interessensvertre-
tungen und die Freunde des Ver¬
storbenen von der Kärntner Land¬
mannschaft. In der großen Beteili¬
gung aus allen Kreisen der Bevöl¬
kerung kamen die vielfältige Ver¬
bundenheit des Verstorbenen mit
der Landeshauptstadt Innsbruck
und seine Bemühungen um das
Wohl ihrer Einwohner vor allem
auch in der Wohnraumbeschaffung,
um die sich Maier große Verdien¬
ste erworben hat, eindringlich zum
Ausdruck. Innsbruck wird ihm ein
bleibendes Andenken bewahren.

Vertreters Stadtrat Dir. Arthur Haidl
vor, der im anschließenden Wahl¬
gang mit 21 Stimmen (bei 16 lee¬
ren Stimmzetteln) gewählt wurde.
Stadtrat Haidl erklärte sich bereit,
das Amt anzunehmen und leistete
im Sinne des Innsbrucker Stadt¬
rechtes in die Hand des Landes¬
hauptmann-Stellvertreters Prof. Dr.
Prior die Angelobung als 1. Bürger¬
meister-Stellvertreter.

Gemäß den Bestimmungen des
Stadtrechtes teilt der Bürgermei¬
ster mit, daß für den der Gemein¬
defraktion der ÖVP zustehenden
und durch das Ableben von Vize¬
bürgermeister Hans Maier freige¬
wordenen Sitz im Stadtsenat Ge¬
meinderat Romuald Niescher nam¬
haft gemacht wurde. Desgleichen
gab der Bürgermeister die vom Ge¬
meinderatsklub der ÖVP beschlos¬
senen Änderungen in der Beset¬
zung der gemeinderätlichen Aus¬
schüsse bekannt.

In der weiteren Abwicklung der Ta¬
gesordnung wurde vom Gemeinde¬
rat die nebenstehend wiedergege¬
bene Friedhofsordnung für nicht¬
städtische Friedhöfe beschlossen.
Über Antrag des Stadtsenates wur¬
de der Leistung eines Jahresbei¬
trages von 40.000 Schilling seitens
der Stadtgemeinde Innsbruck für
die topographische Aufnahme der

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Aus dem Gemeinderat

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