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Amtsblatt 1971 Nr. 07 - Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck
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Notizen aus dem Stadtgeschehen

19. Mai: Der Stadtsenat faßt in seiner
Sitzung den Beschluß, daß mit den
Instandsetzungsarbeiten des im I.Stock
des Alten Rathauses in der Herzog-
Friedrich-Straße gelegenen Saales,
welcher der Tiroler Künstlerschaft für
eine permanente Verkaufsausstellung
zur Verfügung gestellt werden soll, so¬
fort zu beginnen ist. Hinsichtlich auf¬
getretener Mißstände in den Fischerei¬
revieren im Bereich der Sill bzw. des
Ruezbaches beauftragt der Stadtsenat
die zuständige Magistratsabteilung, den
Abschluß der Wasserrechtsverfahren
bei der Wasserrechtsbehörde beim Amt
der Tiroler Landesregierung zu betrei¬
ben und auf Wiederherstellung des ge¬
setzmäßigen Zustandes der Gewässer
zu drängen.

25. Mai: An Hauptschuldirektor Adalbert
Koch, der vom Bundespräsidenten mit
dem Berufstitel „Oberschulrat", und an
Kindergartendirektorin Brunhilde Gabi,
die mit dem Titel „Schulrat" ausge¬
zeichnet wurde, überreicht Bürgermei¬
ster Dr. Lugger im Beisein von Vize¬
bürgermeister Dir. Haidl, Magistrats¬
direktor OSR. Dr. Herbert, Stadtschul¬
inspektor Steinlechner, Senatsrat Dr.
Rettmeyer, Frau Kindergarteninspektor
Recheis sowie Repräsentanten der
Personalvertretung die Dekrete ihrer
Auszeichnung. Der Bürgermeister wür¬
digt in einer kurzen Ansprache die lang¬
jährigen Verdienste der Pädagogen um
die Erziehung und außerschulische Be¬
treuung der Jugend.

25. Mai: Das Bauzentrum am Rennweg
veranstaltet zum 85. Geburtstag von
Clemens Holzmeister eine Sonder¬
schau, in der auf Großformatbildern
ein Querschnitt durch das architektoni¬
sche Schaffen des Jubilars gezeigt
wird. Anläßlich einer Pressekonferenz,
zu der der Leiter des Bauzentrums,
Ing. Pflug, eingeladen hat, erläutert
Prof. Holzmeister die einzelnen Bau¬
werke und gibt Einblick in seine ver¬
schiedenen Schaffensperioden im In-
und Ausland.

27. Mai: Die Beratung der heimischen
Wirtschaft über eine sinnvolle Anschaf¬
fung bzw. Ausnützung von elektroni¬
schen Datenverarbeitungsanlagen hat
sich, wie auf einer Pressekonferenz be¬
kanntgegeben wird, der erst kürzlich
gegründete „Verein zur Förderung der
EDV in Tirol" unter Vorsitz von Ger¬
not Langes-Swarovski zur Aufgabe ge¬
macht.

29. Mai: 28 Innsbrucker Firmlinge, 13
Buben und 15 Mädchen, werden von
Bürgermeister Dr. Lugger und seiner
Gattin im Dom zur Firmung geführt.
Anschließend unternehmen die Firm¬
linge, die auf Kosten der Stadtge¬
meinde komplett eingekleidet wurden
und im Rathaus als Firmungsgeschenk

eine Uhr erhalten hatten, unter Betreu¬
ung von amtsführendem Gemeinderat
Hardinger, Senatsrat Dr. Lagger, Ober¬
fürsorgerin Thaler und Amtsrat Pröller
einen Tagesausflug ins Zillertal.

I. Juni: Aus Anlaß der vor 20 Jahren
erfolgten Bestellung Direktor Oben-
feldners zum leitenden Beamten der
Tiroler Gebietskrankenkasse wird im
Rahmen eines Festabends die Aus¬
zeichnung des Innsbrucker Vizebürger¬
meisters mit dem Titel „Regierungsrat",
der ihm vom Bundespräsidenten ver¬
liehen wurde, bekanntgegeben. In An¬
wesenheit der Mitglieder des Vorstan¬
des und des Überwachungsausschus¬
ses sowie zahlreicher Ehrengäste wer¬
den die großen Verdienste Vizebürger¬
meister Obenfeldners um die gute Ent¬
wicklung und die verwaltungstechni¬
sche Führung der Tiroler Gebietskran¬
kenkasse gewürdigt.

II. Juni: Die Mitglieder des gemeinde-
rätlichen Bauausschusses und leitende
Beamte des Stadtbauamtes besuchen
mit Vizebürgermeister Dir. Obenfeldner
als Baureferenten und dem Obmann
des Bauausschusses Stadtrat KmzIR
Ing. Fritz die Partnerstadt Freiburg, um
sich dort über den Wohnungsbau zu
informieren. Ihr besonderes Interesse

1. Juü: Der Unterrichtsminister soll be¬
absichtigen, den Pauschalvertrag mit
den Innsbrucker Jesuiten zu lösen und
an ihrer Stelle weltliche Lehrer heran¬
zuziehen. Der „patriotische Verein von
Innsbruck" gibt daraufhin eine Petition
beim Landesauschuß ein, in der es
heißt: „Nur den Jesuiten verdankt die
Innsbrucker Universität ihren Ruf und
ihre Frequenz. Die Jesuiten entfernen,
hieße das Fundament ... untergraben."

1. Juli: An die Mitglieder der Lieder¬
tafel, des akademischen Gesangsver¬
eins, an die Turnfreunde und Gönner
der Feuerwehr ergeht eine Einladung
zu einer „Turnfahrt". Diese beginnt um
6 Uhr in der Früh mit Musik und Ge¬
sangsbegleitung auf dem Turnplatz
und gestaltet sich zu einem Marsch
über Völs, Ranggen, Inzing, Ziri und
Kranebitten zurück nach Innsbruck.

1. Juli: Inserat im Boten für Tirol. „In
5 Minuten vorzügliches Gefrorenes er¬
zeugt die neueste k.k. privilegierte
Gefrorenes-Maschine in Faßform."

12. Juli: Der Bürgermeister von Inns¬
bruck, Dr. Johann Tschurtschenthaler,
richtet im Namen der Innsbrucker Be¬
völkerung anläßlich der Verabschie¬
dung des 59. Infanterie-Regimentes

gilt dabei der Siedlungsgesellschaft
Freiburg, die als eigene Baugesell¬
schaft der Stadtgemeinde mit dem
Wohn- und Siedlungsbau beauftragt ist.
Roderich Kaiser, der Direktor dieser
Gesellschaft, und Bürgermeister Zens
betreuen die Gäste und bieten ihnen
reichlich Gelegenheit zu Besichtigun¬
gen und Diskussionen. Sowohl Ober¬
bürgermeister Dr. Keidel als auch Vize¬
bürgermeister Dir. Obenfeldner und
Stadtrat Fritz weisen anläßlich eines
Empfanges auf diesen gegenseitig
sehr nutzbringenden Erfahrungsaus¬
tausch unter Fachleuten und Vertretern
der Beamtenschaft zwischen den Part¬
nerstädten hin.

11. Juni: Das im Nachtrag auf das
Maximilianjahr und in Vorschau auf
die geplante Wiederbelebung der Münz¬
stätte in Solbad Hall erschienene
Buch von Hof rat Dr. E. Egg „Die Mün¬
zen Kaiser Maximilians I.", wird im
Verlauf einer Pressekonferenz vorge¬
stellt. Dieser Kunstband, der wegen der
Vielzahl seiner Abbildungen aller be¬
kannten Münzen Kaiser Maximilians
besonders Numismatiker und Historiker
ansprechen dürfte, enthält auch Bei¬
träge über die Geschichte verschiede¬
ner früherer Münzstätten, darunter auch
von Hall in Tirol. Th.

Erzherzog Rainer ein Dankschreiben
an den Kapellmeister Melusin: „Seit
dem Herbste 1866... war den Bewoh¬
nern dieser Stadt durch die ausge¬
zeichneten . . . musikalischen Produktio¬
nen der Kapelle dieses Regimentes ein
reichlicher Kunstgenuß geboten".

17. Juli: Die hiesige Handelswelt nimmt
mit großem Interesse die Tatsache zur
Kenntnis, daß sich ein Consortium zu
bilden im Begriffe ist, welches die
Gründung einer Bank für Tirol und
Vorarlberg, mit dem Sitz in Innsbruck,
beabsichtigt.

21. Juli: Im Mittelpunkt der Bürgeraus¬
schußsitzung stehen Verhandlungen der
Stadt Innsbruck mit der Riedinger'
sehen Gasbeleuchtungs-Gesellschaft in
Augsburg. Es wird geplant, dem Wachs¬
tum der Stadt durch eine Erweiterung
des Röhrensystems Rechnung zu tra¬
gen und die Produktion von Holzgas
auf Steinkohlengas umzustellen.

27. Juli: Vom Tirolischen-Landesaus¬
schuß wird der Gemeinde Hötting die
Befugnis erteilt, den Vogelfang inner¬
halb ihres Gemeindegebietes auf die
Dauer von 3 Jahren gänzlich zu ver¬
bieten. W.

Innsbruck vor hundert Jahren

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