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Direktor des städtischen Konservato¬
riums.
4. April:
Die offizielle Volkstumsgruppe
der Partnerstadt
Grenoble
„La Delphi¬
nale", unter Leitung von Madame Darti-
golle weilt in der Tiroler Landeshaupt¬
stadt und bringt in verschiedenen Vor¬
stellungen die Trachten, Lieder und
Tänze des französischen Landstriches
Dauphiné
der Innsbrucker Bevölkerung
nahe. Anläßlich des zweiten gemein¬
sam mit dem Innsbrucker Trachtenver¬
ein „Die Amraser" gestalteten Brauch¬
tumsabends, zu dem auch Magistrats¬
direktor OSR Dr. Herbert erschienen
war, heißt Gemeinderat Dir. Prazeller
in Vertretung des Bürgermeisters die
Grenobler Gruppe herzlich willkommen.
Madame Dartigolle überbringt ihrer¬
seits die Grüße des Grenobler Bürger¬
meisters Dubedout und weist unter an¬
derem auf die gemeinsamen Elemente
in den Volkstänzen der
Dauphiné
wie
des Tiroler Raumes hin. Mit einem
Ständchen im Rathaushof, bei dem
Bürgermeister Dr. Lugger der Gruppe
für ihren Beitrag im Rahmen der Pflege
der Städtepartnerschaft dankt, und
einem Umzug durch die Innenstadt ver¬
abschieden sich die musikalischen Bot¬
schafter aus
Grenoble.
7. April:
Fünf Innsbrucker Künstler, und
zwar Norbert Drexel, Wilfried Kirschl,
Franz Pöhacker, Peter Prandstetter und
Anton Tiefenthaler bestreiten mit 80
Exponaten eine Ausstellung in der Ga¬
lerie im Schwarzen Kloster in Freiburg.
Nach völligem Umbau und einer Erwei¬
terung dieser Galerie ist dies die erste
Ausstellung in den neuen Räumen.
Eine Belebung des wechselseitig durch¬
zuführenden Ausstellungsprogrammes
zwischen den Partnerstädten Innsbruck
und Freiburg wird für die Zukunft in
Aussicht genommen.
10. April:
Um die in früheren Jahren in
Froneben durchgeführten Müttererho¬
lungsaktionen wieder aufnehmen zu
können, kauft die Stadtgemeinde in
Westendorf eine Pension mit 20 Bet¬
ten, die unmittelbar neben dem eben¬
falls der Stadt gehörenden Jugendheim
liegt.
12. April:
Dem Stadtsenat wird ein
Schreiben zur Kenntnis gebracht, in
dem mitgeteilt wird, daß die Olympi¬
sche Flamme auf dem Weg von Olym¬
pia nach München auch durch Inns¬
bruck getragen werden soll. Die Stadt¬
gemeinde wird die vom Olympischen
Komitee aus diesem Anlaß beabsich¬
tigte Feierstunde unterstützen. Weiters
beschließt der Stadtsenat eine Verbes¬
serung der öffentlichen Beleuchtung in
der Altstadt.
14. April:
Bürgermeister Dr. Lugger be¬
grüßt die zu ihrer 48. Tagung versam¬
melten Mitglieder des Fachausschus¬
ses für Feuerwehrtechnik des Österrei¬
chischen Bundes-Feuerwehrverbandes
in der Innsbrucker Hauptfeuerwache
und verweist auf die Bedeutung von
Beratungen auf diesem für die ge¬
samte Bevölkerung überaus wichtigen
Sektor. Den Vorsitz des Fachausschus¬
ses, an dessen Tagung auch Vizebür¬
germeister Dir. Obenfeldner als der für
das Feuerwehrwesen zuständige Refe¬
rent der Stadtgemeinde Innsbruck teil¬
nimmt, führt in Vertretung von Brand¬
direktor SR Dipl.
-Ing.
Wurm aus Linz
der Innsbrucker Branddirektor
Ing.
An¬
ton Stolz.
14. April:
Trotz der äußerst ungünsti¬
gen Schneelage im vergangenen Win¬
ter kann für März eine Zunahme der
Gästenächtigungen von 20 Prozent für
Innsbruck und 23,5 Prozent für lg ls ge¬
genüber demselben Zeitraum des Vor¬
jahres verzeichnet werden. Dies ist
nicht zuletzt auf den Einsatz der Ski¬
busse zurückzuführen, die noch bis
Ende April betrieben werden.
14. April:
Am Erweiterungsbau der
Volksschule Neu-Arzl wird von Ver¬
tretern der Baufirmen und den Arbei¬
tern in traditioneller Weise die First¬
feier begangen, an der Bürgermeister
Dr. Lugger, Vizebürgermeister Dir.
Obenfeldner, Gemeinderat
Ing.
Krasovic,
Magistratsdirektor OSR Dr. Herbert,
Baudirektor OSR Dipl.-Ing. Stuefer, Se¬
natsrat Dr. Rettmeyer sowie weitere lei¬
tende Beamte des Bau- und Schulam¬
tes teilnehmen. Der neue Schultrakt
umfaßt 14 Klassen und 4 Sonderklas¬
sen samt Nebenräumen und eine
Schuldirektion.
2. Mai:
„Postalisches. Seit Mitte dieses
Monats sehen wir zu verschiedenen Ta¬
gesstunden einen netten einspännigen
Wagen von einem Postillion geführt und
einem Postamtsdiener begleitet die
Straßen unserer Stadt durchfahren, um
die in den Briefsammlungskästen be¬
findlichen Briefeinsatzbeutel abzulösen
und zum Stadtpostamte zurückzukehren.
Abgesehen von der größeren Anstän¬
digkeit dieser Neuerung im Vergleich
zu der früheren Einsammlung mittels
Schubkarrens bietet dieselbe den Vor¬
theil, daß noch in aller letzten Augen¬
blicken Briefe aufgegeben werden kön¬
nen, indem der Wagen rückwärts mit
einem Briefeinlagekasten versehen ist,
worin sogar während des Fahrens Brief¬
schaften eingeworfen werden können."
13. Mai:
In der Bürgerausschußsitzung
teilt Bürgermeister Dr. Tschurtschen-
thaler mit, daß nach einer Äußerung
des Herrn Ministers für Kultus und Un¬
terricht, Dr. Karl von Stremayr, die Re¬
gierung beabsichtige, „eine Kunstge¬
werbeschule in Innsbruck mit einem
ansehnlichen jährlichen Beitrage zu un¬
terstützen."
15. Mai:
„Die hiesige Weltausstellungs-
Kommission — für die 1873 in Wien
stattfindende Weltausstellung — hält
ihre erste Sitzung im landschaftlichen
Kongreß-Saale."
14. April:
Der spanische Botschafter in
Wien, Miguel Maria de Lojendio
e
Irure
besucht in Begleitung des spanischen
Vizekonsuls, Dr. Erich Grebmer-Wolfs-
thurn, Bürgermeister Dr. Lugger im
Rathaus.
17. April:
Vier Schüler der Meister¬
klasse Prof. Margot
Pinter
am Inns¬
brucker Konservatorium, nämlich Franz
Fersterer, Hans-Jörg Gruber, Miguel
Angel Herranz und Anton Voigt kon¬
zertieren in
Grenoble
und bringen aus
Anlaß des 100. Geburtstages des rus¬
sischen Komponisten Alexander Scrja-
bin ausschließlich Werke dieses Kom¬
ponisten zu Gehör. Im Verlauf des
mehrtägigen Aufenthaltes in der Part¬
nerstadt Innsbrucks werden die Schü¬
ler auch Gelegenheit haben, sich mit
den modernen Einrichtungen des erst
vor wenigen Jahren erbauten Greno¬
bler Konservatoriums vertraut zu ma¬
chen.
18. April:
Ein Beispiel für einen gut ge¬
lungenen Geschäftsumbau in der Alt¬
stadt setzte die Firma Hopffer & Slat-
ner mit der Eröffnung ihres Optikfach¬
geschäftes in der Riesengasse. In neu
gestalteten, im heimischen Stil ge¬
schmackvoll adaptierten Räumlichkei¬
ten stehen dem Kunden modernste
Apparaturen, wie zum Beispiel ein
fotografisches Brillenanpaßgerät, zur
Verfügung. Th.
15. Mai:
Die freiwillige Feuerwehr Inns¬
bruck hat für den zu errichtenden Ver¬
band der freiwilligen Feuerwehren Ti¬
rols Statuten entwerfen lassen, welche
dem Zweck dienen sollen, das Feuer¬
löschwesen durch eine Vereinheitli¬
chung der Signale und der gesamten
Organisation zu verbessern.
23. Mai:
„Wiedereröffnung des Bades
Egerdach, (nachdem es den Winter
über geschlossen war) . . . empfohlen
gegen
Catarrh
der Schleimhäute, Kopf¬
schmerzen, Heiserkeit, Husten, Ver¬
dauungsstörungen, Leberleiden, Haut-
Krankheiten . . . Auch die anerkannt
kräftigenden Soolen-Bäder sind zu ha¬
ben . . . Alois Happ, Badinhaber."
25. Mai:
Bei der Ausschußsitzung des
ersten allgemeinen Beamtenvereins
wurde „in Anbetracht der äußerst mi߬
lichen Wohnungsverhältnisse in Inns¬
bruck der Beschluß gefaßt, das Mög¬
lichste für die Realisierung des Planes,
in Innsbruck ein Beamtenhaus für die
Mitglieder des Beamtenvereines
...
zu
gründen, zu thun."
29. Mai:
Der Stadtmagistrat richtet
einen dringenden Appell zur baldigsten
Entrichtung der Grundsteuer, welche ja
bereits „pro
Georgi
1872"
—
also für
den 23. April — fällig gewesen wäre.
W.
Innsbruck vor hundert Jahren
15
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