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Innsbruck informiert 1998 Nr. 04 - Innsbruck - die Landeshauptstadt ...
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Das Bild/oigt Snowboarderin der Karrinne,
2000 m über der Stadt. Die Nordketten¬
bahn lädt jeden Freitag ab 17 Uhr zu
Abendfahrten mit einem stilvollen Dinner
im Restaurant Seegrube" ein. Achtung:
Vom 20. bis 30. April ist die Nordketten¬
bahn wegen Revisionsarbeiten nicht in Be¬
trieb. Am 7. Mai beginnt auf der Gruab'n"
die Figl-Saison. (Foto: Bernd Ritschel)

Inhaltshinweise:

Frauenförderplan 7

Schutz der Kinder geht alle an 8
Referat für Frau und Familie 9

Die Fraktionen zum Thema
Frau und Familie 12-13

Ohne offene Geschäfte keine
Innenstadtbelebung 15

Informationsbeilage zu den
Bädern und Saunen Heftmitte

IMPRESSUM

„Innsbruck - Die Landeshauptstadt informiert":
Offizielle Mitteilungszeitung. Eigentümer,
Herausgeber, Verleger: Die Stadtgemeinde
Innsbruck.

Chefredakteur: Wolfgang Weger. In der Redak¬
tion Gerd Andreaus, Mag. Nicola Berchtold, Bri-
gitta Stingl. Sekretariat: Barbara Zorn. Adresse
für alle: Historisches Rathaus, Herzog-Friedrich-
Straße 21, 6020 Innsbruck; Telefon: 57 24 66
oder 53 60 Durchwahl 930 bis 933; Fax: 58 24 93;
Druck: Athesia-Tyrolia, Exlgasse 20, 6020
Innsbruck; Tel.: 28 29 11; Fax: 28 29 11 - 490;
Satz: Druckhaus Innsbruck, Fürstenweg Nr. 77a,
Tel.: 28 15 05.

Auflage: 94.000 Stück; geht per Post an alle
Haushalte in Innsbruck und Umgebung.
Alleinige Anzeigenannahme: Athesia Advertising,
Tempistraße 32, 6020 Innsbruck, Telefon 58 45 66;
Fax: DW 8. Akquisitionsleitung: Mag. Oliver Pohl

Liebe Innsbruckerinnen und Innsbrucker,

der Innsbrucker Gemeinderat hat mit Stimmenmehrheit einen Frauenförder¬
plan für Bedienstete der Stadt Innsbruck beschlossen. Da es Tatsache ist, daß
die Frauen in ihren Karrierechancen vielfach beeinträchtigt sind, ist es Aufgabe
dieses Planes, den Frauenanteil in den verschiedenen Bereichen entsprechend
zu fördern. Dabei hat es im Gemeinderat unterschiedliche Auffassungen gege¬
ben.

Für mich persönlich, für meine Fraktion „Für Innsbruck", die Volkspartei und
die Freiheitliche Partei war es von Anfang an klar, daß bei der Aufnahme von Be¬
diensteten und bei Beförderungen im Bereich der Stadtverwaltung immer auch
soziale und familiäre Komponenten berücksichtigt werden müssen. Nehmen wir
das Beispiel eines alleinverdienenden Familienvaters mit mehreren Kindern: Er
muß zweifellos bei gleicher Qualifikation einer alleinstehenden jungen Frau vor¬
ziehbar sein. Auch die Frage der sexuellen Belästigung war ein Streitpunkt, denn
wir sind im Gegensatz zu anderen Fraktionen der Meinung, daß eine sexuelle
Belästigung nicht nur durch ein persönliches Empfinden eintritt, sondern daß es
dafür auch objektive Tatbestände geben muß.

Da die Frauen nicht nur im Beruf, sondern auch oft durch vielfache familiäre
Belastungen in vielen Bereichen benachteiligt sind, war es für mich klar, daß die¬
ser Frauenförderplan auch ein Familienförderplan sein soll. So gesehen ist der
Vorwurf, der im Gemeinderat an mich gerichtet wurde, dieses Frauenförderpro-
gramm sei auch ein Familienförderprogramm, keine Kritik, sondern eine Aus¬
zeichnung.

Dieser Frauenförderplan hat Geltung für die Innsbrucker Stadtverwaltung. Dar¬
über hinaus soll er aber auch eine starke Signalwirkung auf verschiedene Berei¬
che des Lebens und vor allem auf die Privatwirtschaft ausüben. Deshalb sollte
er in den Richtlinien so realistisch sein, daß er Nachahmung finden kann.

Daß nach Maßgabe der dienstlichen Erfordernisse auch die familiäre Situation
berücksichtigt werden soll, bzw. daß die Möglichkeit von Teilzeitbeschäftigung
insbesondere Frauen eingeräumt wird, ist für mich eine Selbstverständlichkeit
und wurde seit meinem Amtsantritt immer praktiziert.

Deshalb weise ich den Vorwurf der Frauenfeindlichkeit, der von der Oppositi¬
on geäußert wurde, mit aller Entschiedenheit zurück: Ich habe mich immer für ei¬
ne Förderung von Frauen im Bereich der Stadtgemeinde eingesetzt. Ich habe
auch im Gemeinderat mehrfach darauf hingewiesen, man soll mir einen einzigen
Fall nennen, wo durch meine Amtstätigkeit eine Frau benachteiligt wurde. Es konn¬
te kein einziger Fall genannt werden.

Um sich selbst ein objektives Bild machen zu können, lade ich alle Bürgerin¬
nen und Bürger ein, sich ein Exemplar des Frauenförderprogrammes im städti¬
schen Referat für Frau und Familie (Stiftgasse 16, 2. Stock) zu besorgen. Die
Schwerpunkte des Frauenförderprogrammes sind auch auf Seite 7 dieser Aus¬
gabe zu lesen.

Wenn die Stadt Innsbruck im Rahmen ihrer Möglichkeiten alles unternimmt,
um familiengerechte und erschwingliche Wohnungen zu errichten und Millionen
in Kinderbetreuungseinrichtungen investiert, dann sind dies, meiner Meinung
nach, auch trauen- und familienfördernde Maßnahmen, die nicht zu unterschät¬
zen sind.

Bürgermeister

INNSBRUCK INIORMILRT-APRIL 1998