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Amtsblatt 1974 Nr. 08_09 - Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck
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DER LANDESHAUPTSTADT INNSBRUCK

Nummer 8/9

37. Jahrgang

August/September 1974

Die Hoizhammerbrücke - eine zwingende

Notwendigkeit

Im Jahre 1913, vor 61 Jahren also,
tat die Innsbrucker Stadtverwaltung
einen weiten Blick in die Zukunft,
indem sie im Rahmen eines vom
Stadtbauamt ausgearbeiteten Regu¬
lierungsplanes die Führung eines
Straßenzuges von Amras über das
Bahnhofsgelände, die Holzhammer¬
brücke bis zur Kranebitter Allee ins
Auge faßte. Auf einer Trasse, die bis
heute unverändert ihre Gültigkeit
behalten hat, die 1936 vom Innsbruk-
ker Gemeinderat beschlossen wur¬
de und 1952 im Flächenwidmungs¬
plan Aufnahme fand. Die Trasse
wurde seit dieser Zeit von jeder
Bebauung freigehalten, so daß es
heute möglich ist, Straße und Brük-
ke zu errichten, ohne vorher erst

den Platz dafür schaffen zu müssen.
Das Projekt Holzhammerbrücke,
bisher ein Beispiel vorausschauen¬
der Planung, steht nun kurz vor der
Verwirklichung. Der Baubeginn ist
für Anfang September 1974 in Aus¬
sicht genommen. Vorher aber galt
es, auch im Hinblick auf divergie¬
rende Meinungen der Bevölkerung,
das Gesamtprojekt vor der Öffent¬
lichkeit noch einmal klar zu definie¬
ren. Dies geschah im Rahmen einer
Pressekonferenz, zu der Bürger¬
meister Dr. Alois Lugger im Sinne
einer umfassenden Information am
9. Juli geladen hatte und an der für
die Stadtgemeinde Vizebürgermei¬
ster Reg.-Rat Ferdinand Obenfeld-
ner, Magistratsdirektor. OSR Dr.

Eine geschmackvolle Neugestaltung der Inneneinrichtung hat die Schalterhalle des städtischen
Verkehrs büros Innsbruck erfahren. Am Burggraben im Zentrum der Stadt gelegen und in einem
historischen Gebäude untergebracht, kann das städtische Verkehrsamt mit dem gewiß seltenen
Vorzug aufwarten, daß sein Kundenraum in einer gotischen Halle untergebracht ist, die bis
in die nachmaximilianische Zeit zurückgeht und damals für Stallungen diente. Bei der Neu¬
gestaltung galt es, den gotischen Charakter des Raumes voll zur Geltung kommen zu lassen,
ohne die Erfordernisse der Rationalisierung des Arbeitsablaufes und eines noch besseren
Services für die Kunden zu vernachlässigen. Dies umso mehr, als dieses Büro auch im Rahmen
der Information für die Olympischen Winterspiele 1976 wichtige Aufgaben wahrzunehmen hat.

(Foto: Birbaumer)

Otto Schwamberger, Baudirektor
OSR Dipl.-Ing. Rudolf Stuefer, der
Leiter des Straßenbauamtes SR
Dipl.-Ing. Heribert Nachtschatt und
Stadtplaner Dipl.-Ing. Arnold Klotz
und vom Amt der Tiroler Landesre¬
gierung der Leiter der Abteilung
Brückenbau in der Tiroler Landes-
baudirektion Hofrat Dipl.-Ing. Josef
Gruber teilnahmen.

In geballter Form wurden die Fak¬
ten auf den Tisch gelegt. Alle Re¬
ferenten bezeichneten die Holzham¬
merbrücke als eine zwingende Not¬
wendigkeit zur Entlastung des in¬
nerstädtischen Verkehrs. Ein neuer
Straßenzug, im Bundesstraßenge¬
setz 1971 vom Bund übernommen,
wird als Innsbrucker Straße (B 174)
am Rumerhof an der Tiroler Straße
(B 171) beginnend über eine neue
Innbrücke in der Roßau auf den
Südring und weiter über die Holz¬
hammerbrücke zur Kranebitter Allee
führen. Für einige neuralgische
Punkte im Innsbrucker Verkehrsge¬
schehen bedeutet dies folgendes: im
Bereich Höttinger Au — Universi¬
tätsbrücke wird das stündliche Auf¬
kommen von 2300 Pkw-Einheiten
auf 1700 sinken, am Marktgraben
von 1500 auf 1300, in der Museum¬
straße von 2200 auf 1200. Steigen
wird der Verkehr zwangsweise am
äußeren Innrain und am Südring
durch die Funktion der neuen Ver¬
kehrsader als Autobahnzubringer.
Ein leistungsfähiger Ring des über¬
geordneten Straßennetzes wird die
Stadt in weitem Bogen von Osten
nach Westen umspannen und so
erst die verkehrstechnische Entla¬
stung der Innenstadt ermöglichen.
Keine Fragen also in bezug auf die
Notwendigkeit einer Entscheidung
zugunsten der Holzhammerbrücke.
Wie aber wird diese Brücke ausse¬
hen? In dieser Frage gab es doch,