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Amtsblatt 1974 Nr. 10 - Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck
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ken von 12,5X25 Meter, ein Lehr¬
schwimmbecken und alle erforder¬
lichen Nebenräume. Im Oberge¬
schoß werden die Freunde der
Sauna voll auf ihre Rechnung kom¬
men.

Österreichs derzeit modernste
Hauptschule steht ebenfalls im
Stadtteil Arzl-Süd in Bau. Mit ihren
24 Klassenräumen, Freiflächen und
einer Großturnhalle mit Tribüne
wird sie im Herbst des Jahres 1976
bereits zur Verfügung stehen.
Auch in bautechnischer Hinsicht
hat die Großbaustelle Arzl-Süd in¬
teressante Einblicke zu bieten.
Durch die Ausstellung von Beton¬
fertigteilen und vorfabrizierten Sa¬
nitäreinheiten führte die Leistungs¬
schau dem Besucher diese Mög¬
lichkeiten technischen Fortschrit¬
tes unmittelbar vor Augen. Ver¬
schiedene Sparten der heimischen
Bauwirtschaft wie herkömmlicher
Ziegelbau, Fertigteil- oder Stahl¬
konstruktionen fanden in Arzl-Süd
Verwendung.

Auch an das Verkehrsnetz, nicht
nur an die Wohnraumbeschaffung,
stellt die ständige Bevölkerungszu¬
nahme unserer Stadt hohe Anfor¬
derungen. Ein besonderer Anzie¬
hungspunkt der Ausstellung war
zweifellos das von der Bundes¬
straßenverwaltung zur Verfügung
gestellte Modell von den regiona¬
len Verkehrswegen im Bereich der
Landeshauptstadt. Es zeigte im be¬
sonderen die in langjähriger Pla¬
nung vorbereiteten Anschlußmög¬
lichkeiten der Bundesstraßen und
Autobahnen an das städtische
Hauptverkehrsnetz. Schwerpunkt
im innerstädtischen Straßenbau¬
programm ist der Ausbau der
Haupterschließungsstraßen im
Olympischen Dorf und ihre Einbin¬
dung in ein leistungsfähiges Stra¬
ßensystem über den ebenfalls be¬
reits in Bau stehenden Verkehrs¬
knoten Haller Straße und die dar¬
auf abgestimmte neue Reichenauer
Brücke.

Den Initiativen der Stadt ist
kein enger Rahmen gesetzt.
Gibt die Entwicklung dem einen
oder anderen Stadtteil zeitweise
Vorrang, so zeigen doch stets eine
Reihe in Fertigstellung stehender
Projekte im ganzen Stadtbereich,
daß kein Stadtteil Stiefkind sein
soll. Besonders im Wohn- und
Schulbau, aber auch bei den Frei¬
zeiteinrichtungen zeigt sich das
Bemühen der öffentlichen Hand,
den sich ändernden Voraussetzun¬
gen und Lebensgewohnheiten

Rechnung zu tragen. In ruhiger
Lage an der Sill entsteht ein Wohn¬
heim, das berufstätigen Alleinste¬
henden und betagten Bürgern
wohngerechte Appartements bie¬
ten wird. Für den Bereich Hötting-
West wird eine neue Hauptschule
errichtet, für Arzl-Süd ein neuer
Kindergarten mit Tagesheim. Der
Kindergarten in der Angergasse
erhält einen Erweiterungsbau. An¬
stelle des alten Freibades in der
Höttinger Au entsteht ein ganz¬
jährig geöffnetes Hallenbad. Ju¬
gendwanderern wird in der Rei¬
chenau eine großzügig angelegte
Jugendherberge zur Verfügung ste¬
hen. Das Ausbauprogramm von
Waldspielplätzen, die von der Ju¬
gend begeistert angenommen wer¬
den, findet zügige Fortsetzung.

Die Einrichtungen zur Versorgung
der Bevölkerung müssen nicht nur
den Erfordernissen der Gegenwart
genügen, sondern auch auf den
Bedarf der Zukunft ausgerichtet
sein. Dies gilt nicht nur für den
Schlachthof, dessen umgebaute
und modernisierte Fleischgro߬
markthalle mit ihrem Angebot auch
weite Kreise der Bevölkerung au¬
ßerhalb Innsbrucks bedient. Dies
gilt in ganz besonderer Weise für
die Versorgung mit Wasser, Gas
und Strom. Der Wasserhochbehäl¬
ter Arzl ist im Rohbau fertiggestellt.
Über ihn werden die für die Zu¬
kunft errechneten 16.000 Bewohner
des Raumes Arzl mit 470 bis 700
Liter Wasser pro Tag und Kopf ver¬
sorgt werden können. Um die
Stromversorgung in Innsbruck
auch weiterhin sicherzustellen,
wird man ab Herbst 1975 auf das
220-kV-Netz umsteigen, wozu das
neue Umspannwerk Thaur errichtet
werden muß. Die schon erwähnte
Gas-Mischanlage im Sillzwickel,
die noch im Herbst dieses Jahres
in Betrieb gehen soll, wird das An¬
gebot an umweltfreundlichem Gas
gegenüber bisher auf das Zehn¬
fache erhöhen. Um eine volle Nut¬
zung dieses Angebotes zu ermög¬
lichen, wurde das Gasrohrnetz im
Stadtgebiet erneuert und erweitert.
Die Gasgeräte in den Haushalten
wurden den neuen Erfordernissen
angepaßt.

Die eben angeführten neuen An¬
lagen zur Energieversorgung ste¬
hen jedoch nicht für sich allein.
Sie sind bereits eingebunden in
ein von den Stadtwerken erstelltes
Energiekonzept, welches vorsieht,
daß Innsbruck seine Wärme bis
1978 zu 48 Prozent und bis 1988

zu 66 Prozent aus den eigenen
kommunalen Energieträgern Strom,
Gas und Fernwärme beziehen
kann.

Gewissermaßen das Gegenstück
zu den Versorgungseinrichtungen
ist die klaglose Beseitung von Müll
und Abwasser. Anhand eines Luft¬
bildes macht die Ausstellung deut¬
lich, daß die im Ahrntal vorgese¬
hene Mülldeponie nach den Plänen
der Stadt Innsbruck nur ein Zehn¬
tel des Tales in Anspruch nehmen
würde, um das Müllproblem für die
nächsten 20 bis 25 Jahre zu lösen.
Steht man hinsichtlich des Mülls
noch mitten in den Überlegungen
über die bestmögliche und umwelt¬
freundlichste Form der Deponie,
so kann für die Bewältigung der
Abwasserfrage der bevorstehende
Abschluß des Großprojektes ange¬
kündigt werden. Am Hohen Weg
wird, 7 Meter unter dem vom Krieg
her bekannten Luftschutzstollen¬
system, das letzte noch fehlende
Stück des Abwasserhauptsammel-
kanals gebaut. Mit seiner Fertig¬
stellung ist dann das gesamte ka¬
nalisierte Stadtgebiet an das Klär¬
werk angeschlossen. Für das Klär¬
werk selbst ging die Erweiterung
um die biologische Stufe bereits
in Auftrag.

Nur ein Teil der in Planung, Aus¬
führung oder unmittelbar vor der
Fertigstellung stehenden Projekte
konnte begreiflicher Weise im Rah¬
men der Leistungsschau der Stadt¬
gemeinde gezeigt werden. Auch in
Zeiten sparsamster Gebarung ist
eine Vielfalt von Initiativen, die im
Interesse der Bevölkerung unserer
Stadt gesetzt werden müssen, un¬
bedingt erforderlich. Die Kinder
brauchen ihre Kindergärten, die
Schüler ihre Bildungseinrichtungen
und Freizeithilfen, die Wohnungs¬
suchenden Wohnungen, dem Ver¬
kehrsaufkommen muß Rechnung
getragen, die Versorgung gesichert
werden. So sieht das Investitions¬
programm der Stadtgemeinde für
das Jahr 1974 insgesamt 768,5 Mil¬
lionen Schilling vor, von denen 457
Millionen auf die Hoheitsverwal-

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