/ 16 pages
Amtsblatt 1974 Nr. 12 - Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck
Search


D ER LA N D ES H AU PTSTADT I NN S B R UCK

I

Nummer 12 37. Jahrgang Dezember 1974

1855 Jungbürger übernahmen ihre Mitverantwortung

Der 26. Oktober stand in Innsbruck
vor allem im Zeichen der Jungbür¬
ger. 1855 Angehörige des Geburts¬
jahrganges 1954 waren von der
Stadtführung eingeladen worden,
gemeinsam mit den Mitgliedern des
Innsbrucker Gemeinderates die Tat¬
sache zu würdigen, daß sie in ihrem
Leben nun den Schritt zur politi¬
schen Mitverantwortung als Bürger
unseres Staates getan haben.
Dem Festakt im Stadtsaal waren
ein evangelischer Gottesdienst in
der Christuskirche und ein
katholischer Gottesdienst in
der Hofkirche vorangegangen, in
denen aus der Sicht des Glaubens
auf diesen Anlaß ebenfalls Bezug
genommen wurde. In dem von Jung¬
bürgern vollbesetzten Großen Stadt¬

saal sprach Vizebürgermeister Reg.
Rat Obenfeldner Worte der Begrü¬
ßung. „Die Stadtgemeinde Inns¬
bruck", so sagte er, „hat Sie einge¬
laden, an dieser Jungbürgerfeier
teilzunehmen. Wir bieten Ihnen als
Gemeinderat zwar kein Rezept da¬
für an, wie Sie die demokratischen
Rechte nützen sollen, die Sie auf
Grund der Erreichung des wahlfä¬
higen Alters nunmehr haben. Wir
haben für Sie auch keine Gebote
zur Verfügung, daß und wie Sie die
demokratischen Pflichten als Bür¬
ger unserer Republik, unseres Hei¬
matlandes und unserer Stadt zu
erfüllen haben. Aber wir halten es
als Mitglieder jener demokratischen
Institutionen, deren Wirken wohl
dem praktischen Leben am näch¬

sten steht, für richtig und wichtig,
Sie in einer Feierstunde auf die Ver¬
antwortung aufmerksam zu machen,
die Sie nunmehr mitzutragen haben
für die Gestaltung der Gesellschaft,
in der Sie leben.

Dabei freuen wir uns darüber, daß
wir diese Worte ohne Unterschied
an alle jungen Bürger, ob sie nun
dem Arbeiter-, Angestellten-, Aka¬
demiker- oder dem Selbständigen-
stand angehören, richten können.
Die Verpflichtung, die Sie überneh¬
men, ist groß. Wir leben in einem
Staat mit einer großen Vergangen¬
heit, in einem Land, in dem lebens¬
bejahende und grundsatztreue
Menschen geformt wurden und in
einer herrlichen Stadt, die in allen
Zeitläufen der Geschichte anerken-