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Innsbruck 1976 Nr. 02 - Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck
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MITTEILUNGSBLATT DER LANDESHAUPTSTADT

An einen Haushalt P. b. b. □ Erscheinungsort Innsbruck □ Verlagspostamt 6020 Innsbruck 1 9, Februar 1 976 1 N r. 2

Fest des Sportes und der Verständigung

Neuer Zuschauerrekord bei den XII. Olympischen Winterspielen in Innsbruck - Weitere Impulse für internationale Kontakte

(Gr) Zwölf Tage hindurch, vom 4. bis 15. Februar,
stand Innsbruck im Zeichen der XII. Olympischen
Winterspiele. Durch den Erfolg des Jahres 1964
nun selbst in die Favoriten"-Rolle als Ausrichter
von Spielen gedrängt, waren die Erwartungen
der aktiven Sportler, ihrer Funktionäre, aber auch
der Zuschauer auf Innsbruck gerichtet. Die Be¬
mühungen um Vorbereitung und Organisation

kamen auf den Prüfstand, die Sportler nützten
die ihnen gebotenen Möglichkeiten zu fairem
Wettkampf, bei dem sich Sieg und Niederlage
oft sehr nahestanden, die Zahl der Zuschauer an
den Kampfstätten erreichte mit rund 1,5 Millio¬
nen einen neuen Rekord und bis zu 750 Millionen
Zuschauer in aller Welt wurden über das Fern¬
sehen Zeugen dieses Sportfestes der Jugend

Was in erster Linie der Jugend
galt und sie über den Sport
auch zu menschlicher Verbun¬
denheit führen sollte, wie es in
Botschaften Papst Pauls VI. oder

Beihilfen für
Mieter

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— _-

Achtung: Sperr¬
müllabfuhr!

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Amtliche
Mitteilungen

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des Bischofs der Evangelischen
Kirche Österreichs, Sakrausky,
an die in Innsbruck versammelte
Jugend zum Ausdruck kam, bot
zudem viele weitere Möglichkei¬
ten, bestehende Bande zu festi¬
gen und neue zu knüpfen. Aus
den Partnerstädten Freiburg und
Grenoble, letztere wie Innsbruck
Olympiastadt, und der befreun¬
deten Stadt Aalborg kamen die
Bürgermeister mit Delegationen.
Der Bürgermeister von Sapporo
überbrachte nicht nur die Oslo-
Fahne, sondern bekräftigte auch
die Verbundenheit der beiden
Städte, mit München wurden
alte Beziehungen erneuert,
Montreal als Austragungsort der
diesjährigen Sommerspiele zeig¬
te sich Innsbruck besonders zu¬
getan, und die kommenden
Olympiastädte Lake Placid und
Moskau interessierten sich für
Innsbrucks Organisationsmodeli
der Spiele und die kommunalen
Strukturen. Eine Geste besonde¬
rer Art, daß auch aus der Stadt
Denver, für die Innsbruck in der

Ausrichtung der Spiele einge¬
sprungen ist, eine starke Abord¬
nung nach Innsbruck gekommen
war, welche die Grüße des Bür¬
germeisters überbrachte, sich
mit Innsbruck freute und viel Er¬
folg für die Spiele wünschte.
Nicht unerwähnt unter den vie¬
len Begegnungen, die aus An¬
laß der Spiele in Innsbruck er¬
folgten, sei schließlich das Zu¬
sammentreffen der amerikani¬
schen Astronauten und russi¬
schen Kosmonauten, die den ge¬
meinsamen Apollo-Sojus-Flug
bestritten haben.

Es ist ein weitverzweigtes, hier
nur andeutbares Netz an ge¬
genseitigen Beziehungen und

(Fr) über 100 Innsbrucker Haus¬
besitzer haben sich in jüngster
Zeit der äußerlichen Verschöne¬
rung ihrer Häuser gewidmet und
so besonders im alten Stadtkern
reizvolle Fassaden aus verschie¬
densten Bauepochen wieder
glanzvoll in Erscheinung treten
lassen. Das Resultat dieser ver¬
dienstvollen Initiative ist eine
liebevolle Demonstration für die
Erhaltung wertvollen Baubestan¬
des, der erst in den frischen Far¬
ben wieder so recht ins Bewußt¬
sein tritt.

Bestens gelungen ist die äußer¬
liche Restaurierung der Häuser
9,11 und 13 in der Herzog-Fried¬
rich-Straße (nebenstehendes
Murauer-Bild). Schmalbrüstig,
mit Giebeln und zierlichen Er¬
kern versehen, sind diese spät¬
gotischen Zeugen einer Städte¬
baukunst aus dem ausgehenden

Verbundenheiten, das in diesen
Tagen in Innsbruck wieder sicht¬
bar und wirksam geworden ist.
Seine Würdigung fand es nicht
zuletzt darin, daß General
Bethouart, ein alter Freund Ti¬
rols, seinen Aufenthalt in Inns¬
bruck wahrgenommen hat, um
hohe französische Orden an
Persönlichkeiten zu überreichen,
die sich um die Pflege der ge¬
genseitigen Beziehungen ver¬
dient gemacht haben, und daß
auch König Carl Gustav von
Schweden verdiente Persönlich¬
keiten, an ihrer Spitze Inns¬
brucks Bürgermeister, mit hohen
Dekorationen ausgezeichnet hat.
Wenn schließlich auch der Rat
der Gemeinden Europas zur
Zeit der Spiele in Innsbruck eine
Präsidialsitzung abhielt, so wird
damit unterstrichen, was schon
1965 durch den Europapreis für
Innsbruck ausgedrückt wurde-.
Mit der Ausrichtung der Win¬
terspiele diente Innsbruck in ho¬
hem Maß auch der Verständi¬
gung unter den Völkern.

15. Jahrhundert ganz besonders
typisch für Innsbrucks Altstadt.
Umso verdienstvoller ihre Pflege
und Erhaltung. Die freundliche,
kräftige Färbelung der Fassa¬
den entspricht dem Häusertypus
der Inn- und Salzachstädte und
beruht in ihrer Erneuerung auf
authentischen Unterlagen wie
Urkunden und alten Ansichten.
Zur Farbenpracht der zumeist
dünkler gehaltenen Außenmau¬
ern kontrastieren sehr wirkungs¬
voll die hellen Fensterumrah¬
mungen. Dies hatte und hat
immer noch den praktischen
Zweck, daß helleres Licht in die
Räume fällt. Für Innsbruck gibt
es im Landesdenkmalamt, so wie
in anderen Städten auch, einen
genauen Färbelungsplan der
einzelnen Häuser, nach dem
auch im vorliegenden Fall sehr
zum Vorteil der historischen Alt¬
stadt vorgegangen wurde.

Prächtige Altstadt-Gotik

Drei Häuser der Herzog-Friedrich-Straße saniert