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Innsbruck 1977 Nr. 05 - Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck
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.LES MITTEILUNGSBLATT DER LANDESHAUPTSTADT

An einen Haushalt P. b. b. □ Erscheinungsort Innsbruck □ Verlagspostamt 6020 Innsbruck

12. Mai 1977 , Nr. 5

,Stadtentwicklungskonzept Innsbruck" liegt vor — Schlußfolgerungen im Interesse der Bevölkerung und der Stadtgestalt

(Gr) Die Frage, was aus der
Stadt werden solle, stellt sich
nicht nur mancher Mitbürger,
etwa wenn er bauliche Verän¬
derungen oder Verkehrsbela¬
stungen wahrnimmt, die ihm un¬
verständlich oder folgenschwer
erscheinen. Auch die Stadtfüh¬
rung steht immer wieder vor
dieser Frage. Und sie muß in
ihrer Verantwortlichkeit darauf
auch Antwort geben.
Sie hat es dieser Tage mit
der Vorlage des vom Stadtpla¬
nungsamt in dreijähriger Vor¬
arbeit fertiggestellten „Stadt¬
entwicklungskonzeptes Inns¬
bruck" getan, das auf 299 Sei¬
ten eine umfassende Bestands¬
aufnahme, exakte Prognosen für

die Zukunft und klar formulierte
Grundsätze und Leitbilder, die
bei allen Maßnahmen der Stadt¬
entwicklung Entscheidungshilfen
für die Erhaltung einer mensch¬
lichen und lebenswürdigen wie
liebenswerten Stadt sein kön¬
nen, erarbeitet hat.
Bürgermeister Dr. Lugger hat
zum Stadtentwicklungskonzept
Schlußfolgerungen vorgelegt,
die diese Absichten unterstrei¬
chen. Er würdigte die geleistete
Arbeit als Diskussionsgrundlage.
Unter Heranziehung einer Reihe
von Unterlagen des Magistrates,
von Hochschulinstituten und an¬
deren Institutionen auf der Ba¬
sis wissenschaftlicher Methoden
und Erkenntnisse erarbeitet, ver-

Neuer Kindergarten mit Hort

Ein weiterer Beitrag zur Lebensqualität im Olympischen Dorf

(Gr) Nicht nur moderner Wohn¬
raum allein ist dafür ausschlag¬
gebend, daß das Leben in einer
Stadt lebenswert bleibt. Es gilt
auch, zugleich mit den Wohnun¬
gen ein entsprechendes Angebot
von Kindergärten, Schulen und
anderen kulturellen und sozialen
Einrichtungen zu schaffen, damit
den Erfordernissen der Bevölke¬
rung Rechnung getragen werden
kann. So wird Bürgermeister
Dr. Lugger dieser Tage im
Olympischen Dorf den Kinder¬
garten und Jugendhort am
Walderkammweg (siehe neben¬
stehendes Murauer-Bild) feier¬
lich seiner Bestimmung über¬
geben.

Es ist dies der zweite Kindergar¬
ten in diesem Stadtteil. Nach¬
dem der wachsenden Nachfrage
zunächst mit der Unterbringung
von Kindergartengruppen in der
Volksschule Neuarzl Rechnung
getragen worden war, bietet
nun der Neubau am Walder¬
kammweg, der an Baukosten
und • Einrichtung rund 15 Millio¬
nen Schilling erfordert hat, für
sechs Kindergartengruppen mo¬
dernste und in ihrer jeweils auf
eine Gruppe abgestimmten Ab¬
geschlossenheit ideale Räume.
Großzügig angelegte Spielplät¬
ze, für Kindergarten und Ju¬

gendhort getrennt, umgeben
den Bau, zu dem überdies auch
Wege abseits des Straßenver¬
kehrs führen. Der über einen
separaten Eingang erreichbare
Jugendhort im zweiten Oberge¬
schoß umfaßt jeweils zwei Lern¬
zimmer, Spielzimmer, Werkräu¬
me, eine Küche und die erfor¬
derlichen Nebenräume.

sucht es, räumliche, wirtschaft¬
liche und soziale Entwicklungs¬
aspekte zusammenfassend zu
betrachten und wechselseitig
abzustimmen. Inhaltlich sei es
weder von der Euphorie der
Machbarkeit noch von der Ne¬
gierung gewachsener histori¬
scher Strukturen bestimmt, son¬
der von der Absicht, im Hin¬
blick auf eine sich stabilisie¬
rende Stadt dort ordnend ein¬
zugreifen, wo es notwendig ist,
und dort maßvoll weiterzuent¬
wickeln, wo es zulässig ist, da¬
mit Innsbrucks Originalität und
unverwechselbarer Charakter
über die Veränderungen unse¬
rer Zeit gewahrt bleiben und
die Funktion als Verwaltungs-,
Wirtschafts- und Kulturzentrum
sowie als Wohnstadt gestärkt
wird.

Um dieses Ziel zu erreichen,
ist für die Stadt Innsbruck die
Erhaltung und Förderung einer
ausgewogenen Bevölkerungs¬
und Arbeitsplatzstruktur gebo¬
ten. In der Stadt soll daher für
alle Bevölkerungsgruppen eine
hohe Qualität des Lebensrau
mes durch die Sicherung bzw
Erhöhung des Wohn-, Lohn-
Freizeit- und Erholungswertes
erreicht werden, wobei die Ein
Ordnung der privaten Interes

sen im Hinblick auf das Ge¬
samtwohl der Stadt zu berück¬
sichtigen sein wird.

Das Stadtentwicklungskonzept
soll nun von der Stadt¬
führung Kammern, Interessens-
vertretungen und der Öffentlich¬
keit zur Begutachtung vorgelegt
und in Zukunft selbstverständ¬
lich immer wieder auf den
neuesten Stand gebracht wer¬
den. In gleicher Weise sind
aber auch die kulturellen und
sozialen Einrichtungen für die
Bewohner im Räume Innsbruck
laufend zu durchdenken und im
Sinne einer freien Persönlich¬
keitsentfaltung einer menschen¬
würdigen Wirklichkeit anzupas¬
sen.

Preis für künstle¬
risches Schaffen

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Achtung:
Sperrmüilabfuhr

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