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Innsbruck 1978 Nr. 06 - Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck
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Der Innsbrucker Luft zuliebe

Aktionen zur Anhebung der Luftqualität erfolgreich - Umstellung auf ölöfen gefördert

(We) Voraussetzung eines wirksamen Kampfes gegen die Smog¬
decke über unserer Stadt, die im Winter unter bestimmten Wetter¬
bedingungen auftreten kann, war zunächst die genaue Feststellung
der Höhe und Ursache der Belastung unserer Luft mit Schwefel¬
dioxyd, dem größten Feind einer guten Luftqualität. Im Bewußtsein,
daß die Luftqualität in hohem Maße auch für das Wohlbefinden
und die Gesundheit der Bürger mitverantwortlich ist, hat die Landes-
forstinspektion schon vor vier Jahren begonnen, durch regelmäßige
Luftmessungen in ganz Tirol und speziell in Innsbruck im Einverneh¬
men mit dem Amt für Umweltschutz die Schwefeldioxyd- und Staub¬
belastung einer genauen Analyse zu unterziehen.

Fixe Meßstellen wurden in Inns¬
bruck im Stadtzentrum und im
Olympischen Dorf eingerichtet,
ergänzt durch mobile Stichpro¬
benmessungen, die bei beson¬
ders extremen meteorologischen
Verhältnissen wie einer aus¬
tauscharmen Wettersituation
über Innsbruck eingesetzt wur¬
den.

Für die Stadtführung alarmie¬
rend war es, als die Wissen¬
schaftler feststellten, daß die
Luft in Innsbruck während der
winterlichen Heizperiode die
international festgelegten
Höchstwerte der SOs-Belastung
an einzelnen Tagen überschrit¬
ten hat. Ein Luftalarmplan wur¬
de ausgearbeitet, er aber dank
der raschen Initiative und der
Gegenmaßnahmen der Stadt nie
in Aktion treten mußte.

Einen Beweis dafür, daß die Be¬
mühungen der Stadt Innsbruck
um eine bessere Luft erfolgreich
waren, liefern nun die merklich

verbesserten Werte der Luftmes¬
sungen für das vierte Quartal
des Jahres 1977, die vom Amt
für Umweltschutz veröffentlicht
wurden.

Demnach war die Schwefel¬
dioxydbelastung im Oktober
äußerst gering. Dieser ausge¬
zeichneten Luftqualität stehen
zwar vereinzelnd Uberschreitun¬
gen der tolerierbaren Grenz¬
werte in den Monaten Novem¬
ber und Dezember gegenüber,
die jedoch nur kurzfristig auf¬
traten, so daß kein Grund zu
ernstlicher Sorge wegen der
Luftverhältnisse bestand. Um
diese besonders bei bestimmten
Wetterverhältnissen auftreten¬
den Uberschreitungen der SO2-
Belastungswerte weiter einzu¬
dämmen, ist eine intensive Fort¬
setzung der Maßnahmen zur
Senkung der Schwefeldioxydbe¬
lastung unumgänglich und nur
durch die Mithilfe aller Inns¬
brucker zu realisieren.

Jetzt ist die richtige Zeit, die
Heizprobleme für den kommen¬
den Winter zu lösen. Eine Mög¬
lichkeit v/äre, auf eine umwelt¬
freundliche Gasheizung umzu¬
rüsten. Ermutigt durch den Er¬
folg im vorigen Jahr, beschloß
der Innsbrucker Gemeinderat,
diese Mithilfe zur Verbesserung
der Luftqualität auch heuer mit
einer Million Schilling in Form
von Freigas zu fördern.
Außerdem läuft noch bis zum
31. Juli eine ebenfalls vom Ge¬
meinderat geförderte Aktion zur
Umstellung auf Ö'löfen. Es hat
sich nämlich herausgestellt, daß
Gas und „Heizöl extraleicht" die

umweltfreundlichsten Brennstof¬
fe sind. Wer im Rahmen dieser
Aktion einen Heizofen für feste
Brennstoffe gegen einen Ofen
für „Heizöl extraleicht" aus¬
tauscht, erhält von der Stadtge¬
meinde einen Zuschuß von
300 Schilling für den ülofen und
weitere 300 Schilling, wenn in
Zusammenhang damit auch ein
Öltank angeschafft wird. Der
Innsbrucker Fachhandel fördert
diese Aktion dadurch, daß jedes
in diesem Zeitraum - also bis
zum 31. Juli - angeschaffte Ge¬
rät um 10 Prozent billiger abge¬
geben wird. Die von der Stadt
zur Verfügung gestellten 300
bzw. 600 Schilling werden gleich
beim Kauf in Abzug gebracht
und der Fachhandel verrechnet
diesen Subventionsbeitrag dann
seinerseits mit der Stadt.

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Um eine Uberbeanspruchung
der Mühlauer Innbrücke zu ver¬
meiden, müssen ab sofort Kraft¬
fahrzeuge über 16 Tonnen von
der Benützung der Brücke aus¬
geschlossen werden.

• Für Erneuerungsarbeiten und
für die Neuherstellung von ther¬
moplastischen Straßenmarkie¬
rungen im Stadtbereich stellte

der 'Stadtsenat Mittel in der Hö¬
he von 2,7 Millionen Schilling
zur Verfügung.

In Zusammenarbeit mit dem
Innsbrucker Verschönerungsver¬
ein errichtet die Stadtgemeinde
in der Steinbruchstraße in Hot¬
ting eine Parkanlage.

• Für den Ankauf von Hand¬
funksprechgeräten für den Ka¬
tastrophenhilfsdienst genehmig¬
te der Stadtsenat rund 60.000
Schilling.

1981 soll erstmals der Inns¬
brucker Radio-Musikpreis für die
Interpretation alter Musik verge¬
ben werden.

• „Ritter und Helden" war die
Devise einer Kinderführung im
Schloß Ambras unter der Leitung
von Frau Dr. Elisabeth Scheicher,
in der sich 6- bis 10jährige Mäd¬
chen und Buben in die aufre¬
gende Ritterzeit entführen lie¬
ßen. Die Termine für weitere
Führungen im Schloß Ambras,
an der alle Kinder teilnehmen
können, entnehmen Sie bitte der
Tagespresse.

• Neben der normalen Ein¬
trittskarte für das Hallenbad im
Olympischen Dorf, die einen
Badeaufenthalt von zweieinhalb
Stunden vorsieht, werden nun
auch Langzeitkarten für vier
Stunden ausgegeben, für die ein
50prozentiger Zuschlag auf die
normalen Tarife berechnet wird.

Mario Solerti, ein Lehrling des Elektrizitätswerkes in den Stadtwerken Innsbruck, ist beim Lehrlingswettbezoerb
1978 der Tiroler Handelskammer im Lehrberuf Elektroinstallateur mit 156 Punkten Tiroler Landessieger ge¬
worden. Mit ihm freuen sidi die Stadtwerke, die sdion im Vorjahr einen Landessieger stellen konnten und
somit das hohe Ausbildungsniveau ihrer jeweils 40 Lehrlinge unter Beweis stellen, und auch Bürgermeister
Dr. Lugger hat dem Landessieger im Rathaus herzlich gratuliert und ihm ein Innsbruck-Buch und einen An¬
erkennungsbetrag übergeben. (Foto: Murauer)

INNSBRUCK - Offizielles Mitteilungs¬
blatt der Landeshauptstadt. Herausgeber,
Eigentümer und Verleger- Die Stadt¬
gemeinde Innsbruck. Chefredakteur und
für den Inhalt verantwortlich: Paul
Gruber; in der Redaktion: Ulla fhien
und Wolfgang Weger Alle Innsbruck,
Rathaus, Maria-Theresien-Straße 18.
Druck: Verlagsanstalt Tyrolia, Innsbruck,
Exlgasse 20.

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