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Innsbrucker Stadtnachrichten 1985 Nr. 10 - Stadtnachrichten - offizi...
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Eremitage des Landesfürsten

Messer Schmitt-Stiftung sicherte altes Kulturgut

(Gr) Ein Kleinod ganz beson¬
derer Art wurde in seinem ur¬
sprünglichen Bestand sicher¬
gestellt: die Eremitage Erzher¬
zog Maximilians des Deutsch¬
meisters im Kapuzinerkloster.
An der Nordseite der Kirche,
über der Sakristei und der ehe¬
maligen Begräbnisstätte der
Kapuziner, ließ Maximilian
1615 für sich nach eigenen Plä¬
nen eine Einsiedelei errichten,
die einst nur durch einen ge¬
deckten Gang von der „Ruhe¬
lust", einem Gartenpavillon im
Hofgarten, her erreichbar war.
Dieses „Ein-Mann-Kloster"
teilte sich in Arbeits- und Emp¬
fangsräume einerseits und an¬
dererseits in die strengster
Klausur unterliegenden Kam¬
mern und Beträume, in die sich
der Landesfürst zurückzog und
von denen aus er sowohl der
Meßfeier der Mönche wie auch
ihrem Stundengebet beiwohnen
konnte. Sein Motto für diese
Einkehr: „Kurz ist der Traum
der Zeit, ohn' End' die Ewig¬
keit. / Wie ist mein Herz daran?
So dacht' hier Maximilian."

Bald nach dem Tod Maximi¬
lians geriet die Eremitage in
Vergessenheit, ihr originaler
Zustand wurde dadurch erhal¬
ten, doch machten akute Bau¬
schäden eine Sanierung nötig,
die u. a. auch von Frau Gerlinde
Klingler, einer Bediensteten des
städtischen Verkehrsamtes, ur-
giert, von Landeskonservator
Hof rat Dipl.-Ing. Menardi auf¬
gegriffen und betrieben sowie
durch den Vorstand der Mes¬
serschmitt-Stiftung, Dr. Hans
H. Ritter von Srbik, mit 1,4 Mil¬
lionen Schilling finanziert wur¬
de. Die Reg.-Rat Ing. Thurner
übertragene Durchführung der
Restaurierung wurde bei der
Übergabe der Eremitage, an
der für die Stadt Bürgermei¬
ster Romuald Niescher, Vize¬
bürgermeister und Kulturre¬
ferent Ing. Krasovic, Archiv¬
direktor SR Doz. Dr. Hye und
die Leiterin des Kulturamtes,
Frau SR Dr. Donath, teilnah¬
men, als Beispiel einer mu¬
stergültigen Wiederinstandset¬
zung alten Kulturgutes gewür¬
digt.

Wohnbaufibel gibt Auskunft

Neue Richtlinien für Stadt- und Dorferneuerung

(We) Wenn auch in Innsbruck
die Errichtung von neuen städ¬
tischen Wohnanlagen stark vor¬
angetrieben wird, so schenkt
man parallel dazu auch der Er¬
haltung und Verbesserung alter
Häuser ein besonderes Augen¬
merk. Erhaltungs- und Schutz¬
zonen wurden festgelegt, und
die Stadt wie auch viele private
Hauseigentümer haben schon
so manches abgewohnte, sanie¬
in einem Teilgebiet der Stadt wird
in der Zeit vom 4. November bis
9. Dezember der Sperrmüll wieder
straßenweise abgeführt. Innerhalb
von drei Jahren wird auf diese Wei¬
se das gesamte Stadtgebiet von
dieser Form der Sperrmüllabfuhr
erfaßt. Die Straßenzüge, die dies¬
mal bedient werden, und die Ter¬
mine finden Sie auf Seite 23 dieser
Ausgabe. Unabhängig von dieser
Aktion kann jederzeit ein Termin
für die Abfuhr von Sperrmüll aus
allen Teilen der Stadt über Telefon
45 5 75, Klappe 30 oder 31, ver¬
einbart werden.

rungsbedürftige Gebäude in ein
Schmuckkästchen mit moder¬
nem, zeitgemäßem Wohnraum
verwandelt.

Infolge des mit 1. Jänner 1985
in Kraft getretenen Wohnhaus¬
sanierungsgesetzes hat das
Land Tirol nun ein neues För¬
derungskonzept erstellt, das
verstärkt Anreiz zur Erhaltung
und Verbesserung alten Haus¬
bestandes geben soll. Gleich¬
zeitig wurde vom Land auch ei¬
ne Tiroler Wohnbaufibel für
den Bereich „Stadt- und Dorf¬
erneuerung, Wohnhaussanie¬
rung" aufgelegt, die allen mit
dem Wohnbau und der Wohn¬
haussanierung befaßten Perso¬
nen eine wertvolle Hilfe sein
kann.

Die Fibel enthält u. a. genaue
Richtlinien über die Art und
Höhe der Förderung und infor¬
miert darüber, welche Arbeiten
überhaupt gefördert werden
und wie man in den Genuß ei¬
ner Förderung gelangt.

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Ein Blick in den Gang und den Betrachtungsraum der landesfürst¬
lichen Eremitage vermittelt einen Eindruck von der Kargheit dieser
mit Schieferplättchen ausgelegten Räume. Andere Teile der Klau¬
sursind mit Tuffsteinen verkleidet. (Foto: Bundesdenkmalamt)

KURZ GEMELDET

Der dänische Botschafter in
Österreich, Jens Christensen,
stattete am 17. September in
Begleitung von Konsul Dr.
Hittmair im Innsbrucker Rat¬
haus seinen Antrittsbesuch ab
und wurde dort von Bürgermei¬
ster Romuald Niescher empfan¬
gen.

# Der für Universitätsangele¬
genheiten zuständige Minister
des Königreiches Thailand,
Preeda Patanathabutr, kam an¬
läßlich eines offiziellen Öster¬
reichbesuches mit Mitgliedern
seiner Delegation und in Be¬
gleitung des thailändischen
Konsuls in Innsbruck sowie des
Innsbrucker Universitätspro¬
fessors Dr. Rode zu einem Be¬
such ins Rathaus, wo er von
Bürgermeister Romuald Nie¬
scher in Anwesenheit von Ma¬
gistratsdirektor OSR Dr. Wam-
mes empfangen wurde.

Mit Gemeinderatsbeschluß
wurde der im Gemeindegebiet
der Stadt Innsbruck höchstzu¬
lässige Schwefelgehalt bei
Heizölen weiter herabgesetzt,
was von allen zu beachten ist,
die sich Heizöl für ihre Ölfeue-
rungsanlagen besorgen. Wir
veröffentlichen die einschlägi¬
gen neuen Bestimmungen auf
Seite 23 dieser Ausgabe.

Im Rahmen der kulturellen
Veranstaltungen in den einzel¬
nen Stadtteilen wird am 24. Ok¬
tober um 20 Uhr im Gemein¬
desaal Amras das Stück „Advo¬
kat Patelin oder die Hammelko¬
mödie" von Mitgliedern des Ti¬
roler Landestheaters aufge¬
führt. Das Kulturamt der Stadt
zeichnet als Veranstalter.

Schwedens Botschafter in
Österreich, Dag Malm, stattete
in Begleitung des schwedischen
Konsuls für Tirol, Dr. Helmut
Marsoner, Bürgermeister Ro¬
muald Niescher im Rathaus ei¬
nen Besuch ab.

Die Musiksektion des Turm¬
bundes veranstaltet in Zusam¬
menarbeit mit dem Tiroler Mu¬
sikmagazin „staccato" und dem
Konservatorium der Stadt Inns¬
bruck wieder die beliebten
Sonntagvormittagskonzerte mit
literarischen Einlagen im Hof¬
gartencafe Innsbruck. Die Kon¬
zertreihe erstreckt sich von No¬
vember bis April.

INNSBRUCKER STADTNACHRICH¬
TEN — Offizielles Mitteilungsblatt der
Landeshauptstadt. Herausgeber, Eigen¬
tümer und Verleger, die Stadtgemeinde
Innsbruck. Chefredakteur und für den
Inhalt verantwortlich: Paul Gruber, in
der Redaktion: Ulla Ehringhaus-'I'hien
und Wolfgang Weger. Alle Innsbruck,
Rathaus, Maria-Theresicn-Straße 18, Tel.
32 4 66. Druck: Wagner'sche Univ.-
Buchdruckerei Buchroithner & Co.

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Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1985, Nr. 10