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Innsbrucker Stadtnachrichten 1986 Nr. 06 - Stadtnachrichten - offizi...
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STADTNACHRICHTEN

Ol I I/ 1 I LI I S Mil TI II INGSIU A TT DER LANDESHAUPTSTADT

An einen I laushalt P.b.b. □ Erscheinungsort Innsbruck U Verlagspostamt 6020 Innsbruck

18. Juni l'W>/Nr.6

O und R als umweltfreundliche Obusse

Hntscheidung im Aufsichtsrat der IVB gefallen — Inbetriebnahme voraussichtlich in zwei Jahren

(We) Innsbruck erhält wieder
elektrisch betriebene Obusse!
In den sechziger Jahren wurden
— einem allgemeinen Trend fol¬
gend — in vielen europäischen
Städten Straßenbahnen und
Busse abgeschafft und durch
dieselbetriebene Omnibusse er¬
setzt. Dies hatte auf jeden Fall
den Vorteil der Unabhängigkeit
vom Gleiskörper und von der
Oberleitung.

Auch in Innsbruck war eine Dis¬
kussion darüber entbrannt, man
entschied sich jedoch voraus¬
schauend für die Erhaltung der
Straßenbahnlinien 1, 3 und 6
sowie der Stubaitalbahn. Der
Obus wurde jedoch sukzessive
abgeschafft, am 29. Februar
1976 hatte auch für die Linie
„C" das letzte Stündlein ge¬
schlagen.

Nun, da gesunde Umwelt und
gute Luft, vor allem im Bal¬
lungsraum der Städte, mehr
denn je gefragt sind, stellen Die¬
selbusse, wenngleich deren
Auspuffgase weit weniger
schädlich sind als vergleichswei¬
se von Benzinern, nicht gerade
das umweltfreundlichste Ver¬
kehrsmittel dar. Vor allein ra
Ben und stinken sie, was von
Fußgängern, Radfahrern und
auch von hinterdrein fahrenden
Autolenkern nicht gerade als

Obusse gibt es in Österreich nur mehr in Linz, Salzburg und Mürztal. In vielen europäischen Städten
sind sie nach wie vor gefragt, in Innsbruck erleben sie nun wieder eine Renaissance. Die Vorteile des
Obusses: ausgereift und bewährt, umweltfreundlich und geräuscharm.

angenehm empfunden wird.
So ist nun nach langer und reif¬
licher Überlegung und Prü¬
fung sämtlicher anderer [Mög¬
lichkeiten, wie Hattcrichus.se,
Duohusse oder Straßenbah¬
nen, in der Aufsichtsratssit¬
zung der Innsbrucker Ver¬
kehrsbetriebe die Lntschei-
dung gefallen, vorerst die Li¬
nien „()" und K" als Oberlei-
tiingsbusse ED fuhren.
I )ie Straßenbahn, zunächst Favo¬

li dieser Ausgabe der Stadtnachrichten findet \icli mieli die offentliehe
Ausschreibung fur die Errichtung des ()bcrleitungsnet:es. So mußte
auch über die Linienführung der Obusse schon eine Vorentscheidung
fallen. Sie wird im wesentlichen der heutigen entsprechen, milder Aus¬
nahme, daß die Linien „()" und R " nicht wie bisher über die Mein¬
hards! ruße in die M useumstraße fahren werden, sondern direkt über die
Wilhelm- (Ireil- Straße. Die Endhaltestelle wird im Hereich der Länder¬
bank eingerichtet, wodurch eine gute Umsteigmöglichkeit in die Stra¬
ßenbahnen gegeben ist und auch die Altstadt sowie das I heater und das
Kongreßhaus näherrücken. In der Reichenau wird durch die Linie R "
der südliche Teil der Andechsstraße erschlossen werden.

rit, schied erstens wegen der un¬
vergleichlich hohen Kosten und
zweitens wegen Platzmangels
aus. Je nach Ausführungsva¬
riante hätte man bis zu 550 Mil¬
lionen Schilling berappen müs¬
sen. Für die 16 vorerst erforder¬
lichen Obusse hat man jedoch
samt Oberleitung und anderer
Baumaßnahmen Kosten in der
Hohe von 180 Millionen er¬
rechnet. Batteriebusse sind lei¬
der technisch noch nicht so aus¬
gereift, als daß man sie ernstlich
in Erwägung ziehen könnte.
So werden voraussichtlich ab
Herbst l°88 - Voraussetzung
ist die Fertigstellung der neuen
Pradler Brücke (Bericht auf den
Seiten 12 und 13) — umwelt¬
freundliche Obusse, jedoch aus¬
gestattet mit einem Hilfsmotor,
in die Reichenau und in das
Olympische Dorf fahren. Es
handelt sich dabei um 18 Meter

lange, modernste Gelenkbusse
mit einem Fassungsvermögen
für ca. 160 Fahrgäste. Die Ko¬
sten können innerhalb von sechs
Jahren aus Mitteln tier „Nahver-
kehrsmilliarde" aus dem Bun¬
desbudget abgedeckt werden.

Auch Innsbruck will
I ntall/ahlcn senken

Hötting- West erhält
Stadtteilzentrum

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Neue Sillbri
bis 1988 fertig