/ 23 pages
Innsbrucker Stadtnachrichten 1990 Nr. 07 - Stadtnachrichten - offizi...
Search


„Stadthistorischer" Besuch aus Trient in Innsbruck

Präsident Andreolli: „Trotz trennender Kriege gemeinsame Geschichte fortführen, die uns verbindet"

(Eiz) Der Geist des alten Tirol,
das von Kufstein bis Ala gereicht
hat, wurde wieder lebendig beim
ersten Besuch einer hochrangigen
Delegation aus Trient in Inns¬
bruck seit mehreren Jahrzehn¬
ten: Mit dem Präsidenten der
Regionalregierung, Dr. Tarcisio

Andreolli, waren zahlreiche Mit¬
glieder des Gemeindeausschusses
von Trient gekommen, dazu Pro¬
fessoren, Bürgermeister der Städte
des Trentino und Vertreter der
Deutsch-italienischen Gesell¬
schaft. Nach einem Besuch des
Landesmuseums gab die Stadt

XL/

Dr. Tarcisio Andreolli aus Trient, Präsident der Regionalregierung, bei
seiner Rede. Daneben Bgm. Romuald Niescher, Mons. Visintainer,
Generalvikar der Diözese Trient; StR. Mag. Hermann Girstmair;
Gemeindeassessor Silvano Grisenti; Dr. Egon Juen, Herausgeber des
„Tiroler A Imanach". Rechts Bgm.-Stellv. Rudolf Krebs.

Empfang der Europa-Parlamentarier durch Stadt und Land am 29. Juni
1990: Bürgermeister Romuald Niescher bei der Begrüßung. (Foto: SNS)

Innsbruck war „Zentrum Europas":

• • _

Über 200 Parlamentarier tagten

Sitzung der Parlamentarischen Versammlung des Europarats

(Eiz) Die Stadt Innsbruck und ihr
bewährtes Kongreßhaus haben
ihre Fähigkeit, auch schwierigste
Tagungen souverän abzuwickeln,
wieder einmal glänzend unter
Beweis gestellt: Vom 29. Juni bis
3. Juli hielt die Parlamentarische
Versammlung des Europarates
bei uns ihre diesjährige Sommer¬
sitzung ab. Mehr als 200 Parla¬
mentarier aus den 23 Mitglieds¬
ländern sowie Delegationen der
osteuropäischen Parlamente mit
„Sondergästestatus" fühlten sich
in der Tiroler Landeshauptstadt

wie wiederholt betont wurde

ausgesprochen wohl. Zusam¬
men mit den Begleitern und der
notwendigen Administration be¬
lebten rund 400 erstklassige Gäste
die frühe Saison. Stadt und Land
gaben am 29. Juni gemeinsam
einen Empfang (Bild oben). Die
Stadt organisierte darüber hinaus
eine Stadtführung sowie Seil¬
bahnfahrten auf Patscherkofel
und Nordkette.

Ganz abgesehen von der Tragweite
der politischen Beschlüsse, die in
Innsbruck gefaßt wurden, bildet
allein die Tatsache, daß „Europas

Parlamentarier" in Innsbruck
tagten, eine großartige Werbung
für unsere Stadt.

einen Empfang auf der Weiher¬
burg, dem auch Landeshaupt¬
mann Partl beiwohnte.
Bürgermeister Niescher nannte
das Treffen ein „stadthistorisches
Ereignis". Der Landeshauptmann
unterstrich: „Trient genießt bei
uns sehr hohes Ansehen!' Präsi¬
dent Andreolli sprach von der „ge¬
meinsamen Geschichte, die uns
verbindet, trotz zweier Kriege, die
uns getrennt haben". Er überreich¬
te „als Zeichen der Freundschaft,
die zwischen der italienischen, der

deutschen und der ladinischen
Gemeinschaft herrscht", eine
Plakette mit dem Wappen der Re¬
gion an Bürgermeister Niescher,
an Dr. Emil Juen, den Heraus¬
geber des „Tiroler Almanach",
und Hofrat Dr. Erich Egg.
Die Innsbruck-Visite war ein
Gegenbesuch Trients im Rahmen
der seit vielen Jahren bestehen¬
den Kontakte mit dem Bruder-
Willram-Bund. Sen. -Rat Dr. Otto
Reisinger hatte das Treffen vor¬
bildlich vorbereitet.

Reger Jugendaustausch zwischen Innsbruck und seinen Partnerstädten im Juli

„Keine Grenzen zwischen Ost und West für Jugend und Sport" wünschte sich Vizebürgermeister und Sport¬
referent Dipl.-Vw. Michael Passer (4. v. r.)am26. Juni anläßlich des Empfanges der Jugendmannschaft von
Dynamo Tbilissi im Bürgersaal des Altstadt-Rathauses in Innsbruck. Die 13 Knaben und ihre fünf Betreuer
(im Bild) waren bis einschließlich 1. Juli Gäste der Tiroler Landeshauptstadt und nahmen in der Kategorie
U14 (unter 14 Jahren) am Jugend-Cup des Innsbrucker Sportklubs, dem größten Nachwuchsturnier West¬
österreichs, teil. Dabei erreichten die georgischen Kicker unter insgesamt 16Mannschaften den ausgezeich¬
neten zweiten Platz hinter Admira/ Wacker. Die Partnerschaftsaktionen des laufenden Monats stehen ganz
im Zeichen des Schüler- und Studentenaustausches. Jugendgruppen aus Tbilissi, Sarajevo, Aalborg, Frei¬
burg und Grenoble halten sich in der Landeshauptstadt auf. Im Gegenzug dazu genießen Innsbrucker Dele¬
gationen die Gastfreundschaft Grenobles, Tbilissis und Freiburgs. (Foto: Murauer)

Seite 10

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1990, Nr. 7