/ 11 pages
Innsbruck 1976 Nr. 04 - Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck
Search


z

Innsbrucks

OFFIZIELLES MITTEILUNGSBLATT DER LANDESHAUPTSTADT

An einen Haushalt P. b. b. □ Erscheinungsort Innsbruck □ Verlagspostamt 6020 Innsbruck

IS. April 1976/ Nr. 4

Für bessere Qualität unserer Luft sorgen

Die Wintermonate haben gezeigt, daß sich Luftbelastungen für Innsbruck besonders nachhaltig auswirken können

(Gr) Fortschritt und Annehmlichkeit haben ge¬
wöhnlich auch ihre Kehrseiten. Was die Beheizung
der Wohnungen und Häuser vereinfacht und er¬
leichtert, wirkt sich andererseits in einer zuneh¬
menden Verschlechterung der Luft aus, deren Ge¬
halt an Schwefeldioxyd zunehmend steigt. Und

indem man fur die Verkehrsteilnehmer schneefreie
Straßen schafft, muß man auch in Kauf nehmen,
daß mehr Staub in die Atemluft der Bevölkerung
gerät. Der eben zu Ende gegangene Winter hat
diesbezüglich Anlaß zur Sorge gegeben, wie ein¬
gehende Kontrollen der Luftqualität zeigten.

Man ist heute, wenn es um die
Erhaltung einer gesunden Um¬
welt geht, sehr hellhörig gewor¬
den. Dementsprechend sorgfäl¬
tig werden auch die verschiede¬
nen Faktoren kontrolliert, die
eine Verschlechterung der Um¬
welt bewirken können. So wur¬
de in der Maria-Theresien-Stra-
ße am Balkon des Rathauses
eine Meßstelle eingerichtet, wel¬
che den Schwefeldioxyd-Gehalt
und die Staubkonzentration in
der Luft genau registriert. Die
Auswertung der auf diese Weise
gewonnenen Daten wird durch
die Landesforstinspektion vor¬
genommen, die sich dabei an
die vom Bundesministerium für
Gesundheit und Umweltschutz
und der Akademie der Wissen¬
schaften ausgegebenen Krite¬
rien hält. In der Meßstelle am
Rathausbalkon wurden nun
während der Monate Novem¬
ber, Dezember und Jänner ins¬

gesamt 33mal die für Wohnbal-
lungsgebietevorübergehend noch
tolerierten erhöhten Grenzwerte
von 0,30 Milligramm Schwefel¬
dioxyd je Kubikmeter Luft und
zeitweise auch die Grenzwerte
hinsichtlich der Staubkonzentra¬
tion überschritten. Wirken eine
Schwefeldioxyd- und eine Staub¬
belastung dieses Ausmaßes län¬
gere Zeit hindurch gleichzeitig
auf den Menschen ein, so kann
unter Umständen bei bereits
vorgeschädigten oder besonders
empfindlichen Personen ein ge¬
wisses gesundheitliches Risiko
gegeben sein, das sich vor allem
in Form einer Belastung der
Atemwege auswirkt. Die Lan¬
desforstinspektion stellt in ihrer
Auswertung ausdrücklich fest,
daß auf Grund der in der Ma-
ria-Theresien-Straße gemesse¬
nen Werte sich ein unmittelba¬
res Einschreiten nicht als not¬
wendig erwiesen hat, empfiehlt

jedoch dringend langfristige
Maßnahmen zur Senkung des
Schwefeldioxyd-Gehaltes und
der Staubbelastung im Stadtbe¬
reich.

Innsbruck, das in seiner geogra¬
phischen Lage von der Natur
mit großen Vorzügen ausgestat¬
tet ist, muß im Winter hinsicht¬
lich der Luftqualität mit einer
besonderen Belastung fertig
werden: Bedingt durch seine La¬
ge im Talkessel können in den
Wintermonaten leicht Inver¬
sionslagen auftreten, das heißt,
die Natur besorgt nicht von sich
aus den Abtransport der bela¬
steten Luft, sondern drückt diese
über Innsbruck nieder. Damit
können sich, obwohl Innsbruck
keine größeren luftverunreini¬
genden Industrieanlagen hat,
auch Luftbelastungen geringe¬
ren Ausmaßes nachhaltig aus¬
wirken. Die Stadtgemeinde hat
daher schon seit langem geziel¬

te Maßnahmen zur Verbesse¬
rung der Luftqualität gesetzt. Es
liegt jedoch mindestens ebenso
auch an der Bevölkerung, im
Rahmen ihrer Möglichkeiten,
vor allem in der Handhabung
des Hausbrandes, zur Luftrein¬
haltung beizutragen.

(Fortsetzung auf Seite 2)

Peergründe:
neue Akzente?

Seite 4

Die geänderten
IVB-Linien

Seite 6

Achtung: Sperr¬
müllabfuhr

Seite 9

Mit dem Bau der Fußgängerbrücke Sieglanger kann in allernächster Zeit
begonnen werden, nachdem die erforderlichen Grundbesdtaffungen im
wesentlichen abgeschlossen sind und die Aufträge zum Bau der Brücke
durch die Stadt vergeben wurden. Allein die Baukosten werden über
neun Millionen Schilling betragen. Die Brücke wird im Westen der Stadt

die Siedlungsgebiete Sieglanger und Höttinger Au miteinander verbin¬
den und der Bevölkerung vor allem neue Erholungsräume auf kürzestem
Wege erschließen. Die als schrägseilverspanntes Stahltragwerk geplante
Brücke (unser Gasser-Bild zeigt sie im Modell) wird den Inn und die
Autobahn pfeilerlos überspannen und sich auch landschaftlich gut einfügen.