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Lyrische Reisen (1878)
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IV

wieder zu sammeln und sie dem empnglichen Publicum
als gebundenen Strauß zu überreichen. Nach ihrem
Glauben sichern sie diesen Geschöpfen dadurch die Mög-
lichkeit, auf den Bücherrahmen gestellt und zum eisernen
Bestand der deutschen Literatur gerechnet zu werden.
Manche Autoren haben dabei wohl wenig Freude er-
lebt, manchen anderen soll es aber nicht übel hinaus-
gegangen sein. Es ist daher billiger Weise keinem zu
verdenken, wenn er sich an die besseren Erfahrungen
hält und sein Glück auf gleichem Wege versuchen will.
So tritt denn auch der Unterzeichnete an der Hand
eines unternehmenden Verlegers wieder einmal vor
das gebildete Deutschland, um seinen Kram vor ihm
auszulegen. Dieser schien bei seinem ersten Weltgang
manchen Lesern vielleicht nur guten Freunden
nicht unwillkommen zu sein; sie glaubten etwas darin
zu finden, was des Menschen Herz erfreue. Andere
sind vielleicht wieder anderer Meinung. Jedenfalls
hat der Verfasser seinem Büchlein jetzt nichts mehr nach-
zurufen, als: Fahre wohl.

München im März 1878.

c£. Zteub.