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Franz Malcher
in
der Aufzeichnung des Kammverlaufes bloß die mittlerweile bekanntgewordenen
neuen Fahrten kurz Erwähnung finden follen.
Beginnen wir mit dem
Großvenediger,
der
3674
m
hohen vierseitigen Eis«
pyramlde, welche zu den am leichtesten erreichbaren hauptgipfeln der Ostalpen zählt.
Hier gelang es
1932
Karl Fürst und Richard Redl^) einen neuen Durchstieg durch
die fchon
1923
von Friedl Pfeiffer und Konrad Vaumgartner^) begangene Nordost»
wand zu legen, welchen
1934
Nudolf Fraitzl, Max Iedlicka und Hubert Peterka mit
einem unmittelbaren Durchstieg durch dieselbe Wand folgten^).
Vom Großvenediger löst fich nach Südosten ein überfirnter Kamm ab, der bis zur
Kristallwand reicht, wo er sich in den Löbbenkamm und den Cichhamkamm fpaltet^).
Zunächst des Großvenedigers steht das unbedeutende
Hohe
Aderl,
3504
m,
das
als Hinter Ader fchon in einer Grenzbefchreibung des Gerichtes Virgen vom Jahre
1583
auftaucht
5
). Den Südwestgrat begingen
1933
Nudolf Klofe,
Ernst Mille,
Poldi
Perei»
val
und Hilde
îlnqev
6
).
Östlich folgt dann das
Nainerhorn,
3560
m,
dessen fchöne, schlanke Firnfpitze
Ernst Mille, Doppler, Oppelmair und Gefährten
1925
über den Südgrat erstiegen^),
während Nudolf Nadislowitsch und Nudolf Somereder
1933
die Südwand durch»
kletterten^).
Dann kommt die nach Norden in steilen Felswänden abbrechende, von Süden aber
ganz leichte
S
ch w
a
r z
e
W
a
n d
, 351 1
m, und der ebenfalls leichte
Hohe
Iaun^
3467
m,
welche von Hans Chladek, Julius Flemifch, Fritz Knebel und K. A. Zahl»
bruÄner über die Nordflanke^) und von Denzel, Cigenthaler, Karl Fürst, Pfaffen^
berger und Mag. Nameis
1933
über die eigentliche Nordwand gewonnen wurde
10
).
Bedeutender ist die schon in der Grenzbeschreibung vom Jahre
1501
als Cristallen»
wand") angeführte
Kri
st
allwand,
3329
m
(crista,
rotti. —
Kamm), welche von
schönen Graten getragen, nach Nordosten in einer gewaltigen Flucht abbricht. Die voll»
ständige Begehung des im unteren Teil fcharfen Südostgrates führten
Ferry
Helpapp
und Fritz Malcher
1919
durchs), während die Nordostwand Albert Sandner und Willi
Trost
1933
durchstiegen^).
Im
Löbbenkamm
liegt als erster Gipfel der untergeordnete
Löbbenkopf^
2898
m,
der sich leicht von Süden oder Südwesten ersteigen läßt. Den brüchigen Nord»
ostgrat hat der Verfasser
1920
gelegentlich einer Begehung des Nordostgrates der
Kriftallwand begangen.
Auf das viel begangene
Löbbentörl,
2770
m,
folgt der
Innere
K n o r r
»
ko g
e
l,
2884
m,
ein prachtvoller, leicht erreichbarer Aussichtspunkt, und der ebenfalls
leichte
AußereKnorrkogel,
2921
m
(„Knorre" heißt bei den Einheimischen eine
kleine Person, hier unbedeutender Hügel).
Nun schwingt sich der Löbbenkamm wieder über die Dreitausenderlinie zum leichten^
sehr lohnenden Wilden Kogel,
3022
m.
Für den Wanderer, der von Norden über
den schon seit Jahrhunderten bekannten Felder Tauern herüberkommt, ist der sich ihm,
1
)
0.21.-3-1936,6.14.
2
)
„Der Verg",
1924,
S.
99.
')Ö.A.°1.
1935,
S.
168.
*)
Absichtlich wurden die bisher öfter gebrauchten Namen
:
Gfchlößkamm, Frosnitzkamm usw.
fallen gelassen, da die Benennung von Kämmen nach den Tälern, da jedem Tal zwei Kämme an»
gehören, immer zu Irrtümern führen muß.
°) Stolz, IAV.
1928,
S.
39,
wie auch Stolz, Landesbeschreibung von Südtirol, welche als
Folge der Schlernfchriften, Innsbruck, im Jahre
1938
erscheinen soll. Für die Erlaubnis der
Durchsicht der Handschrift danke ich auch an dieser Stelle dem Verfasser.
«)
MAB.
1934,
S.
196.
")
MAB.
1937,
S.
95.
7
) Ö. T..1.
1933,
S.
100.
")
S
t o l z, siehe oben.
«)
MAB,
1934,
S.
196.
12
) MAV.
1926,
S.
44.
9
) Der Bergsteiger
1927,
S.
338.
")
MAV.
1934,
S.
44.
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