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Mitteilungen des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins Bd. 07 (1881)
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Die Section Villach hat den Weg auf den Mittagskogel über
die Jepitza-Alpe im heurigen Sommer verbessert und insoweit, als er
durch die Waldregion führt, auch mit Oelfarbe markirt. Man geht von dem
Dorfe Latschach, 2 St. von Villach, auf fahrbarem Wog zum Weiler
Olschena (Ovöena) in Obergreuth; hier beginnt der markirte Steig durch
Wald zur Jepitza-Alpe hinan. Von der Alpe bis zum Fiiss des Grossen
Kogels über den Kamm der Jepitza-Spitze musste der Steig fast in seiner
ganzen Länge ansehnlich verbreitert, theilweise auch umgelegt werden, da
kleine Wände und Eutsch-Terrain die Passage früher für Viele unmöglich
machten. Man kann gegenwärtig die circa 3 / 4 km lange Strecke ganz
bequem überschreiten. Das letzte Wegstück auf den steilen Felskogel
hinauf wurde nicht hergestellt, da der lose Schotter jeden Steig in kurzer
Zeit wieder verschütten würde und die Höhe hier auch ohne Gangsteig
gewonnen wird. Die Besteigung erfordert von Latschach aus 4 bis 5 St.

Kravner ScJineeberg-IIütte, Die Section Küstenland gibt
bekannt, dass auch an dieser Hütte das Vereinsschloss angebracht wurde,
und dass Schlüssel in den fürstlichen Förstereien zu Leska Dolina, Masun
undHermsburg sowie im Gasthause desMlaker in Iggendorf niedergelegt sind.

Die Section Eisenkappel des Ö. T.-C. hat den Wildensteiner
Wasserfall am N.-Fuss des Hochobir zugänglich gemacht. Ein mit
Wegtafeln versehener Steig führt an den Fuss des Falles, der 52 m hoch
herabstürzt, und zwar derart im Bogen, dass ein 26m breiter Baum
zwischen dem Fall und der Felswand frei bleibt, wo Tisch und Bank ange¬
bracht sind; auf der Höhe über dem Fall bietet eine Kanzel freien
Ausblick gegen N. Man besucht den Fall entweder in Verbindung mit der
Obirbesteigung (von Grafenstein oder von Eisenkappel ausgehend) oder
aber als Halbtagspartie von Eisenkappel aus.

Auf dem Hocheck 1036 m bei Altenmarkt im Triestingthal hat
der Oesterreichische Touristen-Club eine Aussichtswarte, die
Franciska-Warte, und Schatzhüfcte errichtet und am 10. Juli eröffnet.

Auf der Raxalpe hat Herr Pehofer, der frühere Pächter de3
Carl Ludwig-Hauses, ein Unterknnftshaus errichtet. Dasselbe * bietet Baum
für 60 Personen und liegt auf der Pehofer-Alpe, halbwegs zwischen der
Zikafahnler-Alpe und den Lichtenstern-Hütten, circa 3 / 4 St. von beiden ent¬
fernt. Der nahe Waxriegel bietet einen instruction Uebarblick über die
schönen Abstürze der Bax gegen das Beissthal und den Nasskamp, und
über die vielen hier hinanführenden Felsensteige.

Am 15. wurde die Wiener Hütte, welche der Alpenclub
„Oesterreich" am Hintergrasl im Gliederthal in Putsch erbaut hat, er¬
öffnet. Von derselben kann der Hochfeikr in 2% bis 3 St. bestiegen werden.

Cima-Tosa-ffütte. Am 22. August erfolgte die Eröffnung
dieser von der Società degli Alpinisti Tridentini eine kurze Strecke
unter der Bocca di Brenta erbauten Schutzhütte. Der Bau wird als ausser-
ordentlich gut und solid geschildert.