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Mitteilungen des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins Bd. 09 (1883)
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lern hat Herr Dr. v. Aichenegg bestens für Verpflegung und Fahrge¬
legenheiten gesorgt.

Die SalfnsSütte wurde in diesem Jahr gänzlich beendet und am
16. August eröffnet. Die Sectionsmitglieder A. Dolar und J. Pokornj
aus Klagenfurt, der Schulleiter A. Zussner, dann die Führer Kramser
und TV a liner aus Heiligenblut brachen zu diesem Zweck 7 U. früh in
Heiligenblut auf und kamen 9 J / 2 U. in der Leiterhütte an. Da entlud
sich plötzlich ein heftiges Gewitter, dem bald Eegen und Schnee folgten.
Um 3 U. Nachmittags wurde während des fortdauernden Schneesturms
wieder aufgebrochen und 5 '/ 2 "C- die * n den Kalkwänden des Schwertecks
ausgebrochene- Salmshütte 2815*7 m erreicht. Nachdem sich hier die Ge¬
sellschaft mit einer Tasse Thee erwärmt, und durch die auf Momente zer¬
rissenen "Wolken an der Aussicht auf die umstehenden Bergriesen ergötzt
hatte, erhob der Hausvater A. Dolar ein Glas Wein und sprach: »Hie-
mit sei die Salms-Hütte eröffnet, deren weittragende touristische Bedeutung
schon im Jahre 1806 yon dem edelmüthigen und hochherzigen Cardinal-
Fürstbischof Altgraf von Salm erkannt wurde. Zwar ist die alte Salms-
Hütte (2676 m) zerfallen, aber aus ihren Euinen erhob sich der gegen¬
wärtige Neubau, der allen Glocknerfahrern ein schützendes Heim und ein
sicherer Hort sein möge. Auf dass die Salmshütte eine gerne aufge¬
suchte Hochwarte in unseren Alpen sei, darauf leere ich mein Glas.« —
Man übernachtete in der Salms-Hütte und begab sich am 17. über die
Erzherzog Johanns-Hütte und auf dem Hofmannsweg nach dem Glockner¬
hause, weil an eine Besteigung des Grossglockner des andauernden
Sturms und Nebels wegen nicht zu denken war. — In der kurzen Zeit
vom 16. Aug. bis 28. Sept. wurde die Salms-Hütte von 67 Touristen
besucht.

Heber die Eröffnung der Drei Z/innen-Hütte am Toblinger
Eiedel am 25. Juli kommt uns ein Bericht zu, dem wir als Ergänzung
der Notiz in Nr. 9 Einiges entnehmen. Trotz des eingetretenen Regens
wurde unter Vorantritt der Sextner Musikkapelle und zahlreicher Begleitung
der Bevölkerung von Sexten der Weg durch das vielbesuchte Fischleinthal
und Altensteinthal angetreten, und wirklich klärte sich bis zur Ankunft auf der
Höhe des Toblinger Riedels der Himmel zur grossen Freude aller noch
vollständig auf. Bei der festlich beflaggten Hütte angekommen, hatte man
auch noch die Freude, zwei Mitglieder der Section Berlin, welche ein
schönes Angebinde mitgebracht hatten, begrüssen zu können. — Der Ob¬
mann der Section Hochpusterthal hielt nun eine Ansprache, worin er
den freudigen Festanlass feierte, die Hütte als einen grossen Erfolg der
Section und als eine allgemeine bedeutungsrolle Errungenschaft bezeichnete,
Allen, die zum Zustandekommen derselben mitgewirkt, insbesondere den
Bauführern Rienzner und Stemberger, sowie dem anwesenden Gemeinde¬
vorsteher von Sexten für die unentgeltliche Abtretung des Grundes dankte,
und brachte schliesslich auf den D. u. Ö. Alpenverein, dessen segens¬
reichem Wirken vor allem auch diese Hütte zu verdanken, ein Hoch aus.