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Mitteilungen des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins 1920 (1920)
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Mitteilungen des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins.

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lichen und künstlerischen Werten ist, an dem Aufwand der Worte
gemessen, gering. Wir sehen nur die Geste der dichterischen
Kraft, die nicht die Kraft selber ist. Da wechselt höchstes, sich
oft überschlagendes Pathos mit flacher Alltäglichkeit.

Von dem Geist der Griechen, den der Sonnensteiger erstrebt,
fetzlt-ihnrvor allem eines: das Maß. O.C.M.

Gusts Faber: Unterwegs. Vergmärchen und Gedichte. Oktav.
196 Seiten. Vertrieb: Anzeigenverwaltung der „Österr. Alpen»
zeitung" (Gustav Schmidt), Wien 4»1, Paniglgasse 17 a, die von
den Hinterbliebenen der Verfasserin den kleinen, noch Vorhände«
nen Nest der Auflage dieses Buches übernommen hat.

Cs ist eine feinempfundene, gedankenvolle Verherrlichung des
Gebietes der Sextener Dolomiten und des Tauferertals^ in Neim
und Prosa der natursinnigen Dichterin, deren allzu frühen hin»
gang jeder gleichgestimmte Leser herzlich beklagen wird.

Die Preise dieses für Vücherliebhaber besonders wertvollen^
Werkes sind für unsere Vereinsmitglieder: In feinem, mehr»
farbigem Originalleinenband (Friedensausführung), nach dem
Entwurf des äkad. Malers Otto Barth 5 X 20.— (M. 12.—),
einfache Ausgabe broschiert X 12.— (M. 7.20), Postverfand per
Stück derzeit X 3.50 (M. 1.75).

Namenkundliche Literatur. Von dem unermüdlichen Forscher
auf dem Gebiet der Namenkunde in den bayrischen Alpen, Ober»
ftudienrat Dr. Georg Vuchner in München, sind zwei neue schätz,
bare Abhandlungen erschienen. Die erste, „Die Ortsnamen
des Werden'felfer Landes" (Oberbayr. Archiv, 62. Vd.,
1. Heft), füllt eine empfindliche Lüäc in der altbayrifchen Namen,
künde aus; sie ist eine Fortsetzung zu einer früheren Studie des
gleichen Verfassers (im 61. Band des Oberbayr. Archivs), die
sich mit den Ortsnamen des Karwendelgcbiets befchäftigt und
hierüber noch eine kleine Nachlefe bietet. Gleichzeitig veröffent»
lichte Vuchner (im Verlag von Piloty H Loehle in München)
eine weitere Schrift „Die ortsnamenkundliche Lite»
ratür vdn Südbayern", eine wertvolle bibliographische
Zusammenstellung mit sachlichen, erschöpfenden Hinweifen sowohl
auf die Arbeiten über das ganze Gebiet als auch auf die Schrif»
ten "Wer die einzelnen Kreife. Cin „Anhang" macht uns noch

mit der ortsnamenkundlichen Literatur aus den übrigen Kreisen
(mit Ausnahme der Pfalz) bekannt. Die beiden Schriften werden
bei allen Freunden der alpinen Namenkunde größten Anklang
finden. A.D.

Oskar Erich Meyer: Tat und Traum. Cin Buch alpinen Er-
lcbens. München 1920, Vergverlag.

Für dieses Werk eines Dichters und Bergsteigers gibt es nur
rückhaltslofes Lob. Cs ist eine Perle unseres deütschalpinen
Schrifttums und folltc jedem Bergsteiger vertraut sein wie dem
Priester sein Brevier. Ich gebe absichtlich nichts vom Inhalt an,
um zu seiner Lesung zu zwingen. Der Vergverlag ist zu dieser
seiner bisher besten Veröffentlichung zu beglückwünschen. H. N.

Kunst.

Eine schöne Weihnachtsgabe für Alpenfreunde. Im Verlag der
alpinen Monatsschrift „Der Alpenfreund", München, Karlstr. 21,
erscheint vor Weihnachten eine große Kupfergravüre (28 :36 Jen.
timeter), den „Cimone della Pala" darstellend, der nebst den Drei
Zinnen und den Vajolettünnen als Wahrzeichen der Dolomiten
gilt. Nach einer Prachtaufnahme von G. Neumann wiederge-
geben, wird dieses schöne Bild jedem Freund Südtirols »lll>
kommen sein, trotzdem oder darum erst recht, da uns die Annexion
Italiens dieses herrliche Gebiet entrissen hat. Bestellungen zum
Vorzugspreis für unsere Mitglieder von M. 10.— ein»
schließlich Versandspesen sind bis längstens 10. November an «b-
genannten Verlag zu richten.

Ieichenkunst. Ravensburg, Verlag von Otto Maier. Hcft 68:
Fels Partien im Hochgebirge. Von Ernst Platz.

Diese „lehrreichen Vorlagen zum Abzeichnen", den verschieden»
sten Gebieten der Ostalpen entnommen, sind strichgetreu nach
den Skizzenbüchern des Künstlers wiedergegeben. Sie find In
erster Linie als Vorbilder für den skizzierenden Bergsteiger ge>
dacht, der Ausschnitte aus der Hochregion mit dem Ieichenftift
festzuhalten wünschte. Die Motive stellen aber zugleich sehr
schöne Erinnerungsbilder dar. Cin weiteres Heft mit TalanfiH»
ten aus dein gesamten Alpcngebiet (Ost. und Westalpen) nnt
mehr bildmäßig gewählten Vordergründen ist in Druckvorberei»
tung.

Verewsangelegenheiten.

Neue Preise für Vereinszeichen, Spezialkarten usw. des D. u.
S. Alpenvereins. Die fortwährende Steigerung der Versand»,
Verpackung^» und Lagerkosten, der Ein» und Ausfuhrbewilligun»
gen, Zollgebühren usw. einerseits, der Herstellung der Vereins»
zeichen, Ehrenzeichen, Iugendwanderabzeichen, Hüttcnfchlösser und
.fchlüffel, besonders aber der Neudrucke der Alpenvereinskarten
anderseits erheischen eine neue Preisfestsetzung für alle vom Ver»
ein käuflich abzugebenden Gegenstände. Die neuen Preise treten
sofort in Kraft und betragen (die Kronenbeträge gelten für öfter,
roichische Sektionen): Vereinszeichen und Jugend»
gruppe.nabzeichen je M. 3.—, beziehungsweise X 10.—;
Ehremizeichen für 25jährige Mitgliedschaft, sil»
verne^Mi?0.— (X 350.—), unechte M. 10.— (X 50.—); Hut-
tenschloß M. 200.— (X 1000.-); Hüttenfchlüfsel
M. 30.^ (X 150.—) (die Hälfte der Kosten der Schlösser und
Schlüssel trägt die Vereinskasse). Alte „Ieitschriften" ge»
heftet M. 6— sX 24.—), gebunden M. 7.— (X 28.—); alte
„Mitteilungen" (soweit vorrätig) M. 5.— (X 20.—), ein»
zelne Nummern M. —.50 (X 2.—); Wissenschaftliche
Crgänzungs hefte je M. 6.— (X 24.—); Anleitung
zum Kartenlefen, Negister (1863—1905) je M. 4.-
(X 16.—), Geschichte des D. u. 0. Alpenvereins (1869—1909)
M. 3.— (X 12.—). Karten: Ostalpen, Übersicht West und
Ost, Iamtalyütte»Umgebung, Nieder ferner»
gruppeje M. 3.— (X 12.—); alle übrigen Alpenvereinskarten
je M. 5.— (X 20.—); Pan oramen je M. 3.— sX 12.—).
Verwaltungsausfchuh des D. u. O. , Alpenvereins.

Von der Vergsteigergrupve im D. u. O. Alpenverein. Laut
Anzeige dieser'Vereinigung, die sich bekanntlich die Verwirk»
lichung der auf der Nürnberger Hauptversammlung ausgefproche.
ncn LeitfätMzum Ziele fetzt',,haben sich bisher folgende 31 Sek»
tionen unseres Vereins zusammengefunden, und zwar: die Akad.
Sektionen Dresden, München, TLicn; dann Allgemeiner Turn«
verein Dresden, Vayerland, Vcrgland> Breslau, Frankfurt ä. M.,
Freibürg-i. Vr., Garmisch'Partcnkirchen, Hohenzollern, Ifartal,
Kufstein, Landshut, Meißner Hochland, Mittelfranken, Mödling
bei Wien, Neuland, Noris, Nürnberg, Pforzheim, Negensburg,

Neichenberg, „Die Neichensteiner", Stuttgart, „Tauriskta".
Traunstein, Turnverein Nürnberg, Ulm, Villach, Wiener Lehrer-
sektion.

Verein zum Schutz der Alpenpflanzen. Am 9. September fand
die diesjährige Hauptversammlung im Probensaal des Mozart»
Hauses zu Salzburg im Anschluß an die Vorbesprechung der
Hauptversammlung des D. u. Ö. Alpenvereins statt. Infolge
des späten Schlusses der letzteren und einer gleichzeitig ftattfin»
denden Hauptausichußsihung fand sich nur ein kleines Häuflein
Getreuer ein, welches der erste Vorfitzende, Apotheker C. Schmolz
(Bamberg), herzlichst begrüßte. Von den Sektionen des D. ü.
O. Alpenvereins waren folgende vertreten: Bamberg, Verchtes»
gaben, Cassel, Freiburg i. Vr., Graz, Hagen, Köslin, Marburg.
München, Oberland, Pforzheim, Nheinland und St. Anton «m
Arlberg. Außerdem waren ein Vertreter der Ioologisch»botani.
schen Gesellschaft in Wien und der Leiter des Alpinen Musemns
anwesende Dem vom 2. Vorsitzenden Ing. Goes (Bamberg) ver.
faßten Jahresbericht ist zu entnehmen, daß der Mitgliederstand
zurzeit aus 123 Sektionen des D. u. Q. Alpcnvcreins, 62 Mit»
gliedern auf Lebensdauer, 742 Cinzelmitgliedern und 16 korporä.
tiven Mitgliedern besteht. Leider sind infolge des Krieges »ach.
folgende 21 Sektionen ausgetreten, beziehungsweife müßten ge.
strichen werden: Allgäu»Immenstadt, Ambcrg. Vadgastein, Bad
Kissingen, Bozen, Vruneck, Duisburg, Cgc'r, Cgerland, Gera,
Goisern, Grafschaft Glatz, Königsberg i. Pr., Krain, Lothringen,
Mülhaufen i. E., Schwaz, Siegerland, Straßburg i. C., Trient,
Vbbstaler. An Cinzelmitgliedern verlor der Verein etwa 8ßß.
Der vom Kassenwart, Städtrat H. Noeckl, vorgetragene Kassen.,:
bericht schließt mit M. 13.287.— Einnahmen und Ausgab«, ah.^
Der verhältnismäßig hohe Saldovortrag von M. 10.034.— be<
steht hauptsächlich aus zurzeit nicht verkäuflichen Wertpapieren.)?
Der 14. Jahresbericht für die Jahre 1914 bis 1919 verschlang
'wegen der hohen Druckkosten bei einer Auflage von 1000 Crem» ,
plaren einschließlich Porto M. 4000.—, für die Vcreinskaffe eine
allzu starke Belastung, welche nur dadurch ausgeglichen werden
kann, daß im nächsten Jahre die Mitgliederbeiträge eine weitere
Erhöhung erfahren müssen. Die Berichte, welche sich in wißen-
schaftlichen und Laienkreifen allgemeiner Wertfchätzung erfreuen.