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Mitteilungen des Österreichischen Alpenvereins 1979 (1979)
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VEREINSINTERN

Sem

mene
'emomi

Seniorenskikurs
Zettersfeld

Es gibt eine große An¬
zahl älterer Bergsteiger,
die von Jugend an gewohnt
waren Sport zu betreiben.
Sie lieben die Berge im
Sommer und Winter und
haben im Laufe der Jahre
ihre Heimat erwandert und
dabei viel Schönes erlebt.
Im Alter fällt es ihnen
schwer, zu verzichten und
das ist auch nicht nötig. Es
bedarf nur der Umstellung,
trotz verminderter Le
stung positiv eingestellt,
einen Bergurlaub zu erle-

Diesmal fuhren die Se¬
nioren der S. Edelweiß auf
das Zettersfeld oberhalb
Lienz, einem herrlichen
Skigebiet am Rande der
Schobergruppe. Was ha
ten wir für ein Glück: So
ne, viel und schöner
Schnee und die gute U
terkunft im Pepi Stiegler
Haus! Die Lifte brachten
uns auf diehe und oben
ließen wir uns Zeit um zu
schauen. War die Aussicht
herrlich! Wir fuhren
schulmäßig ab, einer hinter
dem anderen, und siehe da,
es ging noch wunderbar,
Schwung um Schwung.
Wir bildeten zwei Grup¬
pen, die »Schnellen« und
die »Langsameren«. Wir
sind natürlich keine A
fängergruppen, sondern
»Aufhörer«, denn alters¬
mäßig sollten wir schon
lange mit dem Skifahren
aufhören. Doch in netter
Gemeinschaft macht es uns
immer noch soviel Freude,
daß wir uns jedes Jahr wie¬
der zum Seniorenskikurs
anmelden. So fahren wir
immer noch fhlich Ski.
Spaßhalber haben wir das
Alter der »Schnellen« zu¬
sammengezählt und sind
bei 1 1 Teilnehmern auf 720
Jahre gekommen.

L. Mandi

rcmiliocoixJ

Unser Sonderbeauftrag¬
terr Weitwanderwege
und -Führer Ministerialrat
Dr. Robert Wurst, wurde
durch einstimmige Wahl

Präsidenten der Weg
kommission in der Euro¬
päischen Wandervereini¬
gung (EWV) in Grenoble
am 13. Oktober 1979 b
stellt.

Der bekannte, auch in
Sachen Umweltschutz
sehr engagierte Publizist
Dr. Clemens M. Hutter,
erhielt für seine Veröffent¬
lichungen zum Thema Si¬
cherheit im Bereich Ski¬
lauf, Skitechnik und Alpi¬
nistik vom Austria Versi¬
cherungsverein/Wien den
Austria Publizistenpreis!

Österr. Gasherbrum II
Expedition 1979

Im Sommer dieses Jah¬
res erreichten die Teil¬
nehmer einer österreichi¬
schen Expeditionsgruppe
unter der Leitung des
Grazers Hanns Schell
über den Weg der Erst-
Besteiger (Fritz Moravec)
den 8.035 m hohen Gipfel
des Gasherb rum II: am
31. 7. Karl Hub, Reinhard
Karl, Hillmar Sturm; am
4. 8. Hanns Schell, Walter
Lösch, Kurt Diemberger,
Alfred Schwab, Wolf Wei-
zenböck, Major Fayyaz
Hussein. Der Angriff
wurde über 3 Hochlager
(6.000, 6.900 und 7.400 m)
vorgetragen. Die Mann¬
schaft verwendete keine
Sauerstoffgeräte; es wa¬
ren keine Hochträger da¬
bei. Mit Major Fayyaz
stand der erste Begleitof¬
fizier auf einem Achttau¬
sender, der für Schell der
dritte, für Diemberger der
fünfte seines Bergsteiger-
lebens war.

Eric Roberts

durch

Lawine getötet

Der 33jährige Spitzen¬
bergsteiger und Berg¬
buchautor, Teilnehmer an
der US-Expedition zur
Annapuma 1979, Eric
Roberts, OeAV-S. England
wurde durch eine aus der
Nordwand niedergehende
Lawine getötet. Er war der
einzige Nicht-Amerikaner
der achtköpfigen Mann¬
schaft, von der später
weitere zwei Bergsteiger
bei diesem Unternehmen
den Tod fanden. Das Un¬
glück geschah beim La¬
ger IV auf ca. 6.700 m. Die
Annapurna ist mit 8.078 m
der elfthöchste Berg der
Erde.

Marie Zelenka
verstorben

Frau Marie Zelenka,
Witwe des langjährigen
Vorstandes der Sektion
Bad Aussee, Dr. Hans Ze¬
lenka, starb am 4. August
1979 im 84. Lebensjahr.
Schon als junges Mäd¬
chen machte sie Kletter¬
und Skitouren auf den
Wiener Hausbergen. Ihre
erste »Bergheimat« wurde
die Ramsau. Im Krieg wa¬
ren Kletterpartner rar, so
ging sie viele Touren in
»Damenseilschaft«. Als sie
1920 mit ihrem Mann
nach Bad Aussee über¬
siedelte, wurde das Tote
Gebirge ihr neues Betäti¬
gungsfeld, wo sie mithalf,
ein umfangreiches Wege¬
netz zu markieren. Nach
dem 2. Weltkrieg, als
Fünfzigerin, begann sie
(begleitet von ihrer Toc
ter) wieder mit leichteren
Klettereien und feierte
den »Sechziger« auf der
Großen Zinne. Als sie in¬
folge eines Ski-Unfalles
und fortschreitender Er¬
blindung das Bergsteigen
aufgeben mußte, galt ihr
Interesse doch bis zuletzt
den Bergen und der Ar¬
beit des Alpenvereins,
dem sie 66 Jahre lang an¬
gehört hat. LZ,

S. Mürzzuschlag

Im Rahmen einer klei¬
nen Feier überreichte
kürzlich der 1. Vorsit¬
zende der Sektion Mürz¬
zuschlag, Bert Czamay,
an vier treue Mitglieder
das diamantene Abze
chen für 60jährige Mit¬
gliedschaft. Im Vorjahre
hatte schon Luis Halmer
diese seltene Auszeich¬
nung erhalten. Luis Hal¬
mer hat sich um den Auf¬
bau und den Einsatz der
Ortsstelle Mürzzuschlag
des österreichischen
Bergrettungsdienstes
durch Jahrzehnte große
Verdienste erworben und
half auch in der Sektion
überall mit, wo erfahrene
Männer gebraucht wur¬
den. Heuer waren es nun
zwei Damen und zwei
Herren, die das seltene
Jubiläum der 60jährigen
Mitgliedschaft feiern
konnten: Die Apothekers¬
witwe Anny Danzer, die
langjährige Betreuerin
unserer Jugend, Anna Fi¬
scher, sowie Herr Karl
Pimeshofer und der Ski¬
pionier und Extrember
steiger Ferdinand Müller.
Während sich die beiden
Jubilare noch bester Ge¬
sundheit erfreuen, mußten
den beiden Jubilarinnen
die Ehrenzeichen in ihren
Heimen überreicht wer¬
den. Der Sektionsvorstand
dankt auf diesem Wege
den Jubilaren nochmals
r ihre Treue und
wünscht ihnen noch recht
viele Jahre Gesundheit
und noch manch schönes
Erlebnis in ihren geliebten
Bergen.

Neuer Weg
Zu Herbstbeginn wurde
der neugeschaffene Weg
von der Scheibenhütte
über den Dürrkogel nach
Kapellen an der Mürz im
Rahmen einer Begehung
durch eine Gruppe von
Sektionsmitgliedern offi¬
ziell eröffnet.

Sektionenberichte, die in
diesem Heft wegen
Platzmangel nicht aufg
nommen werden konn¬
ten, erscheinen im näch¬
sten. Wir bitten die
Berichterstatter um
freundliche Nachsicht.