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Wappenbuch des Königreichs Dalmatien (1873)
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DALMATINER ADEL.

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balken, den in seiner Mitte ein 8., beide Hörner schräge-
rechts aufwärts kehrender Mond belegt, den rechts oben
sowie links unten, auf dem Balken, ein g. Stern begleitet.
Ausserhalb begleiten diesen Balken beiderseits gleichlau¬
fend, je zwei, g. gefüllte r. Rosen, sodann im linken Ober-
und rechten Unterwinkel des Schildes je ein g. Stern (zu¬
sammen vier Sterne und vier Rosen).

Kleinod: Den Schild deckt die Grafenkrone; Helm¬
schmuck kommt nicht vor.

Ferra,

(siehe Fondra, Seite 10 und 43, Taf. 6 und 30.)

Die gerade Stammreihe dieses ausgestorbenen alten
adeligen Geschlechtes ist folsende: Zoilo I. Ferra um das
Jahr 1380 Nob. diZara; — Giovanni Giacomo; — Zoilo II.;

— Filippo I. Zeuge in einer Urkunde d. d. 21. Okt. 14G2.

Zoilo III.; — Filippo II., verm. mit Elisabetha Nob. de
Nassi; — Girolamo I.; — Pier Antonio I.; — GirolamoIL;
Pier Antonio II.; — Girolamo III, 1G50, verm. in 2. Ehe
mit Pellegvina de Fanfogna; Ludovico, veuetianischer Haupt¬
mann, und Nobile von Zara, Urkunde d. d. 7. Febr. 1725,
war Vater von Antonia Nob. de Ferra der Erbtochter ihres
Geschlechtes, die ihren Geschlechtsnamen mit demjenigen
ihres Gemahles, des Conte LorenzoIV. Fondra vereinigte.

Filippi, (Taf. 29.)

Altes der Cittadinanza Zaras angehörendes und noch
dortselbst blühendes Geschlecht. Dr. jur. Natale Filippi
vrar im Jahre 18ö7 Advokat in Zara.

Wappen: Durch einen s., mit einer g. gefüllten r.
Rose belegten Balken, quergethoilrer Schild. Oben er¬
geheint in G. ein r. bewehrter 4+ Adler; der untere Platz
ist von B. und G. sechsmal schrügelinks abgetheilt.

Kleinod: Den Schild deckt die Krone der Nobili;
Helmschmuck kommt nicht vor.

Foiida, (ohne Wappenabbildung.)

Hieronymus Fonda aus Pyrhanno, war vom Jahre 1738
bis 1755 Bischof in Trau.

Wappen: In B. wächst auf gr. Boden eine natür¬
liche w. Rose bis zur Scliildesmitte an ihrem blättrigen Sten¬
gel empor und wird aus einer s. Kanne, welche ein
natürlicher gr. bekleideter Arm hält, der aus dem linken
Obereck des Schildes hervorgeht, begossen.

* Fondra, (Taf. 30 und G, Seite 10.)

Die gerade Stammreihe dieses in männlicher Linie
erloschenen Geschlechtes ist folgende: Tommaso I. 1413
Reichsbaron; — Giovanni Pietro; Tommaso II.; — Gio¬
vanni Giacomo I., Erbauer eines befestigten Thurme, Na¬
mens „Fondra" am Flusse Brembo im Yenetianischen.
Derselbe war Vater zweier Söhne die eben so viele Linien
gründeten. A. Die Venetianisch-Dalmatinische, die von
Ambrosio, und B. die Mailändische, die von Tommaso III.
abstammt.

A. Yenetianisch-Dalmatinische, von Ambrosio
abstammende Linie: Derselbe kam zu Beginn des XVI.
Jahrhunderts nach Venedig; — Matteo, geb. zu Venedig,
ux. Marietta Frinzerio; — Lorenzo I. Baron de Fondra
Ritter, wurde durch den Dogen Pasquale Cigogna d. d.
Venedig 20. Okt. 1593 zum Conte Palatino ernannt; ux.
Eliena Boni, Cittadina aus Venedig; — Fcrdinando war
1640 Gerichts-Sekretär zu Sebenico in Dalmatien, ux. Po-
lyxena Faris; — Antonio I. ux. Laura Martinis, "Wittwo
des Giovanni Nob. Pellegrini aus Sebenico, war Vater von
Lorenzo HI., und Angelo (venet. Hauptmann der Infan¬
terie, daan Gouverneur von Scardona, wo er an der Pest
starb, ux. Cattarina Paulutti aus Sebenico) der seinen Stamm
mit Giovanni Battista und Antonio II. fortsetzte. Lorenzo III.,
berühmter Advocat und Fiscal in Zara wurde mit seinen
beiden vorher genannten Neffen Giovanni Battista und An¬
tonio II., welcher seinen Stamm fortsetzte, in den adeligen

Rath zu Zara und Sebeneco, dann in die Nobilitä von Trau
d. d. 1. Jan. 1G95 aufgenommen. Derselbe wurde später
venetianischer Viscal der ganzen Provinz Dalmatien und
Albanien und ist mit den schon genannten beiden Neffen
vom Dogen Alvise II. Mocenigo d. d. 22. Mai 1700 zum
Conte Veneto ernannt worden, hatte jedoch keine Nach¬
kommen hinterlassen. Antonio II. war Vater von Lo¬
renzo IV. Conte Fondra-Ferra. Dr. jui\, welcher mit An¬
tonia Erbtochter des Geschlechtes der Nob. de Ferra in
Zara vermählt gewesen ist (siehe Ferra). Sein Sohn Lu¬
dovico Zoilo hatte Chiara Nob. de Nassi aus Zara zur
Gattin, und war der Vater Pietro Natales des Letzten sei¬
nes Stammes. Letzterer, vermählt mit Contarina Contarini
di Gabriele, Cittadina aus Venedig, hatte nur drei Töchter
hinterlassen: a) Chiara geb. 19. März 1800; b) Elisabetha
geb. 23. August 1801 und c) Laura Doria Antonia geb.
9. Febr. 1810.

B. Mailändische, von Tommaso III. abstammende
Linie: Derselbe Hess sich in Terra di Barso di Valsasna
im Hcrzogthume Mailand nieder, wo er Besitzer von Eisen¬
werken geworden war. Einer seiner Söhne: Giovanni
Battista L, hiess Rocco der ausserordentlicher Secretär dos
Staates, sowie wirklicher des Magistrates zu Mailand ge¬
wesen ist und Violanta Nob. Reina (Nichte des Papstes
Gregor XIV. Sfondrati) zur Gattin hatte; — Giovanni
Battista II.; — Angelo; — Tommaso VI. (1700), hinter-
fünf Kinder: a. Bcrnardo (f 1772 als Benedictiner; b. Co-
stanza (1732, vorm. mit Erancesco Pozzi); c. Giacomo
(j-1733); d. Coshmzo (f 1768 als Benedictiner) und e. Giu¬
seppe (f 16. Okt. 1733), nachdem aber sämmtliche Söhne
kinderlos verblieben sind, erlosch mit ihnen ebenfalls ihre
Linie.

III. Altes Stammwappen, wie es die Linie zu
Mailand geführt hatte: Im von S. über r. quergetheilten
Schilde stellt auf gr. sich aus dem unteren Schildesrande
erhebenden Dreiberge, ein ins obere Feld reichender na-
natürlicher hoher Birnbaum, an dessen Stamm sich beider¬
seits in der unteren Schildeshälfte ein leopardirter, und
gekrönter g. Löwe aufrichtet.

Kleinod: Ein g. bewehrter und auf jedem Kopfe
gekrönter :$£ Doppeladler.

Decken: r. s.

Kitter Foiitana von Valsalina,

(Taf. 30.)

Josef Franz Fontana, k. k. Ober-Landes-Gerichts-
Präsident in Verona, geb. im Jahre 180G zu Sebenico in
Dalmatien, wurde als Ritter des k. k. Leopold-Ordens
den Statuten geniäss, de dato Wien 11. Nov. 1861 in den
Oestereichischen Erbländischen Ritterstand mit dem Prä-
dicate: „von Valsalina" erhoben.

Wappen: Quadrirt; 1. In B. ein aus weissem Stein
gearbeiteter runder Springbrunnen (Fontaine), dessen in
die Höhe spritzender Strahl nach den Seiten zuerst ins
obere offene Becken hinabfällt, von da in drei Strahlen,
in das untere grössere, ebenfalls auf einem freien Fusse
ruhende Becken gelangt, um dann endlich in das un¬
ter dem Ganzen befindliches grosse Bassin zu fliessen.
2) In R. ein g. die Flügel ausbreitender, rechts gewen¬
deter Drache, dessen Stachelschwanz einmal, nach links
aufwärts, gewunden ist. 3. Auf natürlich braunem Boden
ein einwärts springender # Hund und 4. In B. sitzt auf
einem, sich aus dem Schildesrandc erhebenden steilen
bräunlich-grauen felsigen Gebh'ge die g. gekrönte Gerech¬
tigkeit in weitem s. Gewände, mit g, gefassten, die Spitze
aufwärts kehrenden blanken Schwerte in der rechten von
sich gestreckten Hand, während ihre Linke eine g. Schaal-
wage im Gleichgewichte hält.

Kleinod: Zwei gekrönte Helme; 1. trägt den Hund
wachsend, ohne Schwanz und einwärts gekehrt; 2. den
Drachen wie im Schilde, nur sitzend.

Decken: 1. b. s., 2. r. g.